Dass sich die Strompreise in Deutschland in den letzten Jahren drastisch erhöht haben, ist kein Geheimnis: Für viele Verbraucher stellt sich somit die Frage, wie sich die teilweise sehr hohen Kosten vermeiden lassen.
Inhalt
- Alternativer Stromanbieter – darum lohnt sich ein Anbieterwechsel
- Alternative Stromanbieter – was sind das genau?
- Der Stromvergleich – so funktioniert er
- Welche Vorteile ein Wechsel des Stromanbieters mit sich bringt
- Der Wechsel zu einem alternativen Energieversorger – die wichtigsten Voraussetzungen
- Grüner Strom aus der Region – welche Vorteile bietet dieser?
- So funktioniert der Wechsel zu einem alternativen Stromanbieter
- Wie lohnenswert sind Neukundenboni?
- Zwischenfazit
- Nützliche Hinweise zu alternativen Stromanbieter
Die einzig langfristig sinnvolle Möglichkeit ist ein Wechsel zu einem alternativen Stromanbieter. Wir stellen im folgenden Ratgeber vor, worauf es bei einem Anbieterwechsel ankommt und wie Sie den günstigsten Versorger in Ihrer Region finden.
Alternativer Stromanbieter – darum lohnt sich ein Anbieterwechsel
Tatsächlich sind die meisten Verbraucher eher träge, wenn es darum geht, sich um einen günstigen Stromanbieter zu bemühen. Und das, obwohl ein Wechsel zu einem anderen Versorger im Grunde keine große Schwierigkeit darstellt: Alles, was dafür nötig ist, ist ein aktueller Preisvergleich – im Zuge dessen lässt sich dann direkt ein Vertrag bei einem anderen Stromlieferanten abschließen.
Grundsätzlich gilt: Wer nicht auf eigene Faust zu einem anderen Anbieter wechselt, bleibt in der Regel Kunde beim lokalen Grundversorger, meist den Stadtwerken. Diese sind jedoch für gewöhnlich nicht die günstigste Lösung. So lassen sich im besten Fall durch einen Wechsel mehrere hundert Euro einsparen. Ein Wechsel lohnt sich also ganz ohne Zweifel.
Möglich macht dies vor allem der seit einigen Jahren liberalisierte Strommarkt in Deutschland. Seit 1998 haben auch kleinere Stromversorger die Möglichkeit, Neukunden zu gewinnen. Derzeit boomt vor allem das Angebot an alternativen Energien: Ökostrom wird immer beliebter und so können Verbraucher inzwischen aus einer riesigen Auswahl an Anbietern wählen.
Alternative Stromanbieter – was sind das genau?
In der Regel handelt es sich bei einem alternativen Stromanbieter nicht um ein Unternehmen, das selbst Energie produziert, sondern stattdessen bei großen Versorgern Strom einkauft.
Der Vorteil: Die Kosten, welche bei der Stromproduktion zustande kommen, müssen nicht an den Endkunden weitergegeben werden. Auf diese Weise sind die Tarife für den Verbraucher deutlich günstiger und ein Wechsel wird rentabel.
- Oft lässt es sich allerdings nicht so einfach erkennen, ob alternative Energieversorger tatsächlich völlig unabhängig arbeiten oder stattdessen ein Tochterunternehmen eines größeren Stromanbieters sind.
- Doch es sind gerade die unabhängig arbeitenden Anbieter, die den Wettbewerb durch preiswerte Angebote und Tarife fördern.
- Derzeit steigt die Nachfrage an Ökostrom kontinuierlich, doch auch hier sollten Verbraucher ganz genau hinsehen, ehe sie vorschnell einen Vertrag abschließen.
- Denn vor allem bei alternativen Anbietern gibt es viele, die erneuerbare Energien für die Stromproduktion nutzen, was tatsächlich eine sehr umweltfreundliche Lösung darstellt.
Der Stromvergleich – so funktioniert er
Weil viele alternative Energieversorger Strom zu besonders preiswerten Konditionen anbieten können, ist ein Vergleich in jedem Fall lohnenswert. Hierfür gibt es im Internet mittlerweile eine große Auswahl an verschiedenen Vergleichsportalen.
Wichtig ist für Verbraucher dabei, sowohl den durchschnittlichen Jahresverbrauch als auch die eigene Postleitzahl anzugeben. Auf diese Weise kann man sich einen Überblick über das aktuelle Angebot in der Region verschaffen und prüfen, ob der derzeitige Versorger noch immer der günstigste ist. Falls nicht, gestaltet sich ein Wechsel unkompliziert.
Selbstverständlich ist die Durchführung eines solchen Preisvergleichs kostenfrei und vollkommen unverbindlich. Es empfiehlt sich, etwa ein bis zwei Mal pro Jahr einen Vergleich anzustellen, um den derzeitigen Preismarkt im Auge zu behalten.
Welche Vorteile ein Wechsel des Stromanbieters mit sich bringt
Zu einem alternativen Energieversorger zu wechseln, kann sich in vielerlei Hinsicht lohnen. Vergleicht man die Kosten mit jenen für den lokalen Grundversorger, so lassen sich im besten Fall abhängig vom Verbrauch und dem gewählten Tarif jährlich mehrere hundert Euro einsparen. | Dabei kommt es vor allem auf die Details der einzelnen Tarife an, denn hier zeigen sich beim Grund- und Arbeitspreis einige Unterschiede. |
Weiterhin sollten Verbraucher unbedingt auf die Mindestvertragslaufzeit achten – je kürzer diese ist, desto flexibler bleibt man und kann bei Bedarf erneut wechseln. | Für einen Haushalt mit zwei bis drei Personen kann sich allein durch einen Wechsel zu einem alternativen Stromversorger jährlich ein Ersparnis von 400 bis 500 Euro ergeben. Auch für Singles ist im besten Fall ein Ersparnis von bis zu 200 Euro drin. |
Der Wechsel zu einem alternativen Energieversorger – die wichtigsten Voraussetzungen
Reagiert man nicht und nimmt keinen Wechsel des Energielieferanten vor, bleibt man als Verbraucher grundsätzlich im Tarif des lokalen Grundversorgers, also den Stadtwerken. Weil alternative Energieversorger im Vergleich dazu allerdings viel günstiger sind, lohnt sich der Wechsel eigentlich immer.
Weiterhin bieten zahlreiche alternative Energieanbieter verschiedene Vertragsmodelle an. wer zu einem alternativen Versorger wechseln möchte, benötigt allerdings auch einen eigenen Stromzähler. Die Kündigungsfrist für Tarife von Grundversorgern ist gesetzlich vorgeschrieben und beträgt zwei Wochen.
Für den Fall, dass der Verbraucher während eines laufenden Vertrags umzieht, kann er seinen bisherigen Tarif mit den jeweiligen Konditionen bei Bedarf beibehalten. Wenn man als Mieter die Wohnung wechselt, und bislang Energie von einem alternativen Stromanbieter bezogen hat, lässt sich der Stromtarif ebenfalls mitnehmen. Allerdings ist es hierfür wichtig, dass der Strom umgemeldet wird.
Hierfür gibt es auf den Webseiten der Energieversorger in der Regel praktische Online-Formulare, die man lediglich mit seinen persönlichen Daten, der neuen Adresse und dem Zählerstand ausfüllen und absenden muss. Dann wird die neue Anschrift übernommen und der Vertrag läuft unter dieser weiter.
Grüner Strom aus der Region – welche Vorteile bietet dieser?
- Vor allem kleinere, junge Stromanbieter offerieren ihren Kunden die Option, grüne Energie direkt vom Produzenten aus der Region beziehen zu können.
- Dieser Ökostrom wird somit mit der Unterstützung von alternativen Energielieferanten unmittelbar vom Erzeuger zum Verbraucher weiterverkauft.
- Der Vorteil: Es entsteht eine verbraucherfreundliche und dezentrale Energieversorgung ohne jegliche Zwischengeschäfte vom Produzenten zum Endkunden.
So funktioniert der Wechsel zu einem alternativen Stromanbieter
Nicht wenige Verbraucher fürchten sich vor dem Wechsel zu einem anderen Energielieferanten. Sie scheuen den vermeintlich großen Aufwand und haben Angst, zwischenzeitlich sogar ganz ohne Strom da zu stehen, falls etwas schief geht. Doch diese Angst ist vollkommen unbegründet, denn ein Anbieterwechsel läuft immer absolut lückenlos ab – auch dies ist gesetzlich vorgeschrieben.
Den geringsten Aufwand hat man bei einem Anbieterwechsel, wenn man sich direkt nach einem Tarifvergleich auf die Webseite des neuen Stromversorgers begibt und dort den Vertrag abschließt.
- Dieser übernimmt dann selbst die Kündigung vom alten Anbieter, was natürlich stets unter Berücksichtigung der geltenden Kündigungsfrist geschieht.
- Idealerweise schließt der neue Stromvertrag direkt an den alten an.
- Keine Sorge: Sollte beim Wechsel etwas nicht wie geplant ablaufen, wird man dennoch weiterhin mit Strom versorgt.
- In diesem Fall greift nämlich automatisch die sogenannte Ersatzversorgung, die vom örtlichen Grundversorger stammt. Sie hält dann so lange an, bis der neue Energielieferant den Strom liefern kann.
- Der Grundversorger kann den bezogenen Strom dem neuen Energielieferanten zuschreiben und diesem die Mehrkosten in Rechnung stellen, sofern er einen geplanten Liefertermin nicht eingehalten hat.
Wie lohnenswert sind Neukundenboni?
Bei Tarifvergleichen im Internet bieten viele Versorger einen attraktiven Bonus für Neukunden, die von einem anderen Stromanbieter überwechseln. Dies wirkt auf die meisten Verbraucher natürlich sehr attraktiv – doch allzu schnell sollte man sich zu einem Bonus trotzdem nicht hinreißen lassen.
So erhalten Kunden beispielsweise 50 Euro oder noch mehr geschenkt, wenn sie einen Wechsel zu einem bestimmten Anbieter vornehmen. Die Auszahlung kann dann entweder als Sofortbonus überwiesen oder mit der nächsten Abrechnung verrechnet werden.
Prinzipiell ist gegen einen Wechselbonus natürlich erst einmal nichts einzuwenden, allerdings sollten Verbraucher vor einem Vertragsabschluss genau prüfen, wie es mit den Konditionen beim neuen Anbieter aussieht. Oft verbergen sich hinter vermeintlichen Vorteilen auch einige Nachteile, wie zum Beispiel eine lange Vertragsbindung bzw. eine unflexible Mindestlaufzeit oder eine nicht vorhandene Preisgarantie.
Letztere ist allerdings von großer Bedeutung, denn je länger der Versorger einen bestimmten Preis garantiert, desto sicherer kann der Kunde sein, dass sich die Kosten für seinen laufenden Tarif nicht erhöhen werden.
- Allgemein gilt: Möchte man als Kunde spezielle Boni und Rabatte mitnehmen, dann ist es zu empfehlen, einen laufenden Stromvertrag zum Ende der Midnestvertragslaufzeit hin zu kündigen und sich dann nach einem neuen Anbieter umsehen.
- Auf diesem Wege vermeidet man unnötige hohe Kosten. Denn oft werden Tarife mit einem Bonus für Neukunden nur dann in Vergleichen angezeigt, weil die Zahlungen für den Bonus die Stromkosten im ersten Vertragsjahr verringern.
- Wenn ein Bonus im zweiten Jahr dann wegfällt, fallen die Kosten um einiges höher aus.
- Geprüft werden sollte vor dem Abschluss eines Neuvertrags darüber hinaus auch, ob einem der Bonus überhaupt gemäß der geltenden Konditionen zusteht.
- Denn: Ein Bonus für Neukunden wird von Versorgern für gewöhnlich nur dann ausbezahlt, wenn es bislang noch keinen gültigen Vertrag mit diesen gab.
- Ein Bestandskunde ist man bereits dann, wenn man beim selben Versorger bereits Gas oder ein anderes Produkt bezieht.
Zwischenfazit
Der Wechsel zu einem alternativen Stromversorger lohnt sich für jeden Verbraucher
Leidet man selbst unter den teuren Strompreisen seines Energieversorgers, ist es höchste Zeit, sich nach einem alternativen Anbieter umzusehen. Einen Vergleich im Internet durchzuführen, ist nicht nur kostenfrei und unverbindlich, sondern zeigt auch in wenigen Sekunden auf, ob der derzeitige Anbieter aktuell noch der günstigste ist.
Falls nicht, gestaltet sich ein Wechsel relativ einfach. Die Kündigung beim alten Versorger muss ebenfalls nicht selbst durchgeführt werden – alle Formalitäten werden vom Neuversorger übernommen. Langfristig lassen sich durch einen Anbieterwechsel also im besten Fall viele hundert Euro einsparen, über die man sich am Ende eines jeden Jahres freuen kann.
Nützliche Hinweise zu alternativen Stromanbieter
Strommix
Viele, die auf der Suche nach einem alternativen Stromanbieter sind, tun dies aus dem Grund, weil sie mit dem Strommix, der von ihrem bisherigen Anbieter angeboten wird, nicht mehr möchten. Immer häufiger wollen die Menschen weg von Strom, der aus fossilen Ressourcen gewonnen wurde oder auch weg von Atomenergie, die ein stetiges Risiko für Mensch und Natur ist. | Viele alternative Stromanbieter werben daher mit einer ökologisch nachhaltigen Energiegewinnung. Wer jedoch etwas genauer hinsieht, der entdeckt bei so manchem alternativen Anbieter Schönheitsfehler. Nicht jeder alternative Anbieter hat ausschließlich Strom aus nachhaltigen Ressourcen, denn wenn der Bedarf höher ist oder plötzlich ansteigt, lassen sich viele Anbieter die Option offen, auch auf andere Ressourcen zurückzugreifen. |
Damit das nicht passiert, sollten Stromkunden genau darauf achten, aus welchen Ressourcen der Anbieter seinen Strom bezieht. Wer wirklich sicher sein will, einen alternativen Anbieter zu haben, der ausschließlich Ökostrom anbietet, der sollte in erster Linie darauf achten, dass es sich zu 100% um Ökostrom handelt. Bei Anbietern, die beispielsweise nur einen Ökostrom-Tarif haben und sonst konventionelle Tarife können sich Kunden nicht sicher sein, dass nicht auch sie Strom aus anderen Ressourcen erhalten. | Ist der alternative Anbieter hier nicht ausreichend transparent, sollten Stromkunden in jedem Fall nachfragen. Zudem sollte auch in den Geschäftsbedingungen vermerkt sein, ob Kunden informiert werden müssen, wenn sich die Zusammensetzung des Strommixes ändert bzw. wenn, aus welchen Gründen auch immer, plötzlich Ressourcen herangezogen werden müssen, die bisher ausgeschlossen waren. |
Preisgarantie
Ein Grund, warum viele Stromkunden so ungern ihren Anbieter wechseln oder sich mit den Alternativen beschäftigen, ist das die Preisgestaltung oft mehr als nur schwer zu verstehen ist. Wer zu einem alternativen Stromanbieter wechsel möchte, der sollte ebenfalls genau auf den Preis schauen, denn Kunden, die gerade gewechselt haben, erleben oft unangenehme Überraschungen, wenn sie nicht darauf achten, ob der Stromanbieter eine Preisgarantie hat.
Bei der Preisgarantie gibt es grundsätzlich zwischen zwei Varianten zu unterscheiden. Einerseits gibt es die volle Preisgarantie andererseits die sogenannte Nettopreisgarantie. Bei der Nettopreisgarantie bleiben zwar die Eigenkosten des Stromanbieters gleich, jedoch hat der Anbieter die Möglichkeit Steuererhöhungen direkt an den Kunden weiter zu geben.
Bei der vollen Preisgarantie können sich Kunden sicher sein, dass der Preis bestehen bleibt. Es werden weder steuerliche Erhöhungen noch die Eigenkosten vom Anbieter erhöht. Es bedeutet allerdings auch, dass der Anbieter den Preis nicht senken muss, wenn es beispielsweise steuerliche Vergünstigungen auf Ökostrom gibt.
Unabhängig von der Form der Preisgarantie ist auch die Dauer der Preisgarantie relevant. Hier unterscheiden sich alternative Anbieter deutlich. Einige bieten die Garantie nur über wenige Monate andere wiederum über die gesamte Vertragslaufzeit. Hier ist jedoch wichtig, dass am Ende der Vertragslaufzeit auch der Anbieter den Kunden kündigen kann. Wer zu einem alternativen Stromanbieter wechselt, der sollte mindestens darauf achten, dass die Preisgarantie so lange besteht, solange der Vertrag läuft.
Im Bezug auf den Preis sollten Stromkunden vor den Wechsel immer genau beachten, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit sie den ausgewiesenen Preis erhalten. Oft lassen sich Stromanbieter Schlupflöcher in dem sie laut Vertrag bestimmte Ereignisse haben, wenn diese eintreten, der Preis angepasst werden kann.
Vergünstigungen
- Es gibt kaum Stromanbieter, die nicht mit Rabatten und Vergünstigungen werben. Diese in Anspruch zu nehmen mag zwar verlockend sein, doch hinter manchen Rabatten stecken teure Kostenfallen, die vor allem mit langen und teuren Verträgen verbunden sind.
- Wer zu einem alternativen Stromanbieter wechseln möchte, der sollte auf einige Angebote genau schauen. Dazu gehört in erster Linie der Neukundenrabatt. Dieser wird Kunden gewährt, die noch nicht in der Kartei sind. Stromkunden, die wieder zu ihrem alten Anbieter wechseln, kommen nicht in den Genuss dieses Rabattes.
- Manche Stromanbieter haben jedoch auch Vergünstigungen, wenn die Kunden zu anderen Tarifen wechseln. Dies sollten bestehende Kunden jedoch nur machen, wenn es sich wirklich für sie rentiert zu wechseln.
- Grundsätzlich sollten Rabatte auch in greifbarer Nähe sein und für Kunden realistisch. Neben preisliche Vergünstigungen werden auch andere Geschenke bei einem Wechsel angeboten.
- Viele Stromanbieter bieten beispielsweise Unterhaltungselektronik wie Tablets an. Hier ist es wichtig, dass Kunden nicht nur die kleinen Extras im Blick haben, denn nicht jeder alternative Stromanbieter schenkt diese Geräte her. Vielfach holen sie sich diese Vergünstigungen wieder über höhere Tarife.
- Daher sollten Stromkunden vor dem Wechsel überprüfen, ob der Rabatt wirklich zu ihrem Vorteil ist oder nur ein Lockangebot. Manchmal sind langfristig alternative Stromanbieter ohne irgendwelche Rabatte oder Vergünstigungen preiswerter, als jene Anbieter, die mit Angeboten locken.
Bindungsdauer
Wer zu einem alternativen Stromanbieter wechselt, sollte sich gut überlegen, wie lange er sich an diesen Anbieter bindet. Eine Vertragslaufzeit von maximal zwölf Monaten ist üblich, jedoch versuchen einige Anbieter ihre Kunden auch mit längeren Verträgen an sich zu binden. Von solchen Anbietern sollten Stromkunden Abstand nehmen, denn die Preisentwicklung bei den Anbietern ist sehr dynamisch und oft lohnt es sich im nächsten Jahr schon wieder zu einem neuen Anbieter zu wechseln.
Vor einem Wechsel sollten Kunden zudem prüfen, in welchen Fällen sie vorzeitig aus dem Vertrag aussteigen können. Es kommt häufig vor, dass Kunden plötzlich umziehen müssen und dann den Stromanbieter kündigen müssen. Es gibt einige Optionen, in denen Stromkunden ohne zusätzliche Konsequenzen frühzeitig aus dem Vertrag aussteigen können.
Es gibt jedoch auch Punkte, in denen die Kunden mit Konsequenzen rechnen müssen. Erhielten sie beispielsweise Vergünstigungen auf eine bestimmte Bindungsdauer, kann es sein, dass sie diese bei einem vorzeitigen Ausstieg zurückzahlen müssen. Das kann einen augenscheinlich günstigen Tarif rasch in die Höhe treiben. Diese Klauseln sind oft kompliziert und undurchsichtig. Stromkunden sollten sich im Zweifelsfall direkt an potenzielle alternative Anbieter wenden und sich diese Punkte genau erklären lassen.
Beim Blick auf die Vertragslaufzeit sollten Stromkunden auch darauf achten, wie lange die Kündigungsfrist ist. Bei manchen Anbietern ist die Kündigungsfrist bis zu drei Monaten bei anderen wiederum nur ein Monat. Grundsätzlich ist es ratsam, immer schriftlich zu kündigen. Im Schreiben sollten neben der Kundennummer auch die Zählernummer und die Postleitzahl angegeben werden. Der Zählerstand ist mit dem Tag des Wechsels dem bisherigen Anbieter für eine genaue Abrechnung zu übermitteln.
Wird zu einem alternativen Anbieter gewechselt, übernimmt die Kündigung oft der neue Anbieter als Serviceleistung für den Neukunden.
Geprüfte Anbieter
Alternative Stromanbieter gibt es mittlerweile jede Menge, doch nicht immer bieten sie die Qualität, die sich Kunden wünschen. Bei Angeboten, die fast zu gut um wahr zu sein scheinen, sollten Interessenten in jedem Fall genauer schauen. Hilfreich kann auch die Suche nach Zertifikaten und Prüfsiegeln sein.
Als sichere Angaben über die Qualität eines Anbieters gilt in erster Linie das TÜV-Zertifikat. Allerdings sollten Interessenten auch hier genau schauen, was vom TÜV überprüft wurde. Daneben gibt es für Ökostrom-Anbieter beispielsweise das „Grüner Strom Label“ oder „ok-power“. Sie bescheinigen alternativen Anbietern, dass der Strom tatsächlich zu 100% aus erneuerbaren Ressourcen kommt.
Daneben gibt es zahlreiche weitere Siegel und Zertifikate, manche sogar selbst verliehen von den jeweiligen Anbietern. Handelt es sich nicht um ein weit verbreitetes Prüfsiegel, sollten Stromkunden genau schauen, was hinter so einer Auszeichnung steckt und ob die Informationen wirklich für sie hilfreich sind. Viele Stromanbieter erfinden kreative Ökostrom-Siegel, weil sie keines der offiziellen Siegel bekommen.
Hinter solchen Siegeln steckt jedoch meist keine Qualität, denn selbst wenn es Angaben zu den Siegeln gibt, befassen sie sich meist nur mit einem Bruchteil der Punkte, die bei offiziellen Siegeln überprüft werden. Es sind eben jene Punkte, die solche Unternehmen auch sicher vorweisen können. Daher sollten Stromkunden auch vorwiegend offiziellen Siegeln, die anerkannt sind, vertrauen.
Der richtige Anbieter
Um die Energieversorgung im eigenen Haushalt sicherzustellen, wird man sich früher oder später für einen Stromanbieter entscheiden müssen. Dabei ist zu unterscheiden, ob es sich um einen Grundversorger oder einen alternativen Stromanbieter handelt.
Hinweis:
Als Grundversorger wird ein Stromanbieter bezeichnet, wenn er die meisten Haushaltskunden in einem Netzgebiet mit Strom beliefert. Oftmals ist dies das Stadtwerk. Darüber hinaus ist der Grundversorger daran gebunden, die Bedingungen und Preise öffentlich bekannt zu geben. Dies ist in § 36 EnBW gesetzlich festgelegt. Neben den Grundversorgern hat sich ein Markt für alternative Stromanbieter entwickelt.
Dies war möglich, da im Jahr 1998 der Energiemarkt geöffnet wurde, was die Monopolstellung der großen Stromversorger beenden sollte. Der Verbraucher erhielt damit die Möglichkeit, seinen Stromanbieter frei zu wählen. Mit dieser Entwicklung wurde der Grundstein gelegt für eine Vielzahl an alternativen Stromanbietern, die sich seit ungefähr 2006 immer mehr im Wettbewerb gegen die Großkonzerne durchsetzen. Sie erweitern mit ihren Tarifen die Auswahlmöglichkeit der Verbraucher, die gerne auf günstigere Angebote zurückgreifen. Außerdem spielt bei der Wahl eines alternativen Stromanbieters oft der Umweltschutz eine Rolle.
Was versteht man unter alternativen Stromanbietern
Häufig sind alternative Stromanbieter keine Erzeuger, sondern kaufen den Strom auf dem Energiemarkt bei den großen Energieversorgern ein. Das hat den Vorteil, dass sie die Kosten, die durch die Erzeugung von Strom entstehen, nicht an die Verbraucher weitergeben müssen. Dadurch profitiert der Verbraucher von günstigen Preisen.
Allerdings ist nicht sofort zu erkennen, ob der alternative Stromanbieter unabhängig ist oder ein Tochterunternehmen eines großen Stromanbieters. Besonders unabhängige Stromanbieter fördern den Wettbewerb durch günstige Tarife und Angebote.
Hinweis:
Ein Angebot, das immer mehr nachgefragt wird, ist der Ökostrom. Doch auch in diesem Zusammenhang gilt es, genauer hinzusehen. Insbesondere unter den alternativen Stromanbietern finden sich solche, die Strom aus erneuerbaren Energien anbieten, der wirklich nachhaltig und umweltfreundlich ist.
Stromvergleich durchführen
Da alternative Stromanbieter Strom zu günstigen Tarifen anbieten können, lohnt sich ein Vergleich. Dafür bieten viele Portale im Internet eine gute Möglichkeit. Mit der Angabe des Jahresverbrauchs sowie der Postleitzahl erhält der Verbraucher einen Überblick zu Preisen und Konditionen verschiedener Anbieter. Als Vergleichswert wird der Tarif beim Grundversorger hinzugezogen.
Der Verbraucher profitiert bei dem Wechsel des Stromanbieters meist von Neukunden- oder Sofortboni. Günstiger wird der Tarif, wenn man sich auf eine bestimmte Mindestvertragslaufzeit festlegt. In diesem Zusammenhang sollte darauf geachtet werden, dass ein konstanter Preis für diesen Zeitraum garantiert wird.
Info:
Der Bezug von Strom ist auch in Form einer Jahreszahlung möglich. Diesbezüglich ist vor Vertragsabschluss eine Recherche zu dem entsprechenden Anbieter empfehlenswert. Sollte der Stromanbieter Insolvenz anmelden, hätte das auch für den Verbraucher Folgen.
Vorteile beim Anbieterwechsel
Der Wechsel zu einem alternativen Stromanbieter ist durchaus lohnenswert. Im Vergleich zum Grundversorger können auf diese Weise je nach Tarif und Verbrauch mehrere hundert Euro im Jahr eingespart werden. Dabei sollten die Tarifdetails genaue Beachtung finden, denn die Preise für den Grundpreis und Arbeitspreis variieren. Dies insbesondere auch unter Berücksichtigung der Mindestvertragslaufzeit.
Beispielsweise kann ein Privathaushalt in München, bestehend aus 3 Personen und mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.250 kWh, inklusive Neukundenbonus bis zu 400,00 EUR sparen. Fällt der Bonus weg, so können bis zu 214,00 EUR eingespart werden. Eine alleinstehende Person, die in München lebt und 2.000 kWh Strom im Jahr verbraucht, erreicht mit Neukundenbonus eine Ersparnis von bis zu 184,00 EUR. Ohne Bonus liegt sie bei bis zu 131,00 EUR.
Tipps zu Alternative Stromanbieter
Bezieht ein Verbraucher seine Energie nicht über den Grundversorger, der in der Regel mit dem kommunalen Energieversorger gleichzusetzen ist, erhält der Kunde seinen Strom von einem alternativen Stromanbieter. Der Markt alternativer Versorger umfasst ein breites Spektrum. Demnach können sich Kunden über die zugehörigen spezifischen Angebote zielführend von den konventionellen Leistungen der Marktführer abgrenzen.
Den Markt prägen sowohl konventionelle als auch innovative Konzepte. Kunden, die ihren Strom von innovativen Versorgern beziehen, schwächen die Machtposition der großen Energiekonzerne. Über alternative Versorger wird der Wettbewerb gefördert.
Hinweis:
Gehen Kunden einen Vertrag mit einem alternativen Stromanbieter ein, bietet dies die Möglichkeit zur Reduzierung der Energiepreise. Eine Vielzahl derartiger Versorger besitzt nachhaltig orientierte Konzepte, die maßgeblich die Energiewende vorantreiben.
Voraussetzung für den Wechsel zu einem alternativen Anbieter
Ohne Zutun befinden sich Verbraucher generell im Grundversorgungstarif des regionalen Versorgers. Da alternative Stromlieferanten im Verhältnis zu Grundversorgungstarifen stets billiger sind, ermöglicht ein Wechsel zu einem alternativen Anbieter eine dauerhafte Senkung der Energieausgaben für Strom. Außerdem prägen den alternativen Markt Konzepte, die allumfassend die unterschiedlichen individuellen Bedürfnisse der Kunden widerspiegeln.
Über einen alternativen Anbieter können daher flexiblere Vertragsmodelle abgeschlossen werden. Um zu einem alternativen Lieferanten zu wechseln, benötigen Kunden zwingend einen eigenen Stromzähler.
Die gesetzliche Kündigungsfrist für den Grundversorgungstarif umfasst 2 Wochen.
Vertragskonditionen können bei Wohnortswechsel bestehen bleiben
Sowohl Mieter als auch Vermieter können somit einen Wechsel zu einem alternativen Energieversorger umsetzen. Im Zuge eines Wohnortwechsels kann der gewählte Tarif bei Bedarf beibehalten werden. Ziehen Mieter in eine andere Wohnung und beziehen gleichzeitig Strom eines alternativen Versorgers, wechselt der Stromtarif wahlweise mit in den neuen Wohnraum.
Hinweis:
Soll der bisherige Versorger die Energie an einen anderen Ort liefern, muss der Strom umgemeldet werden. Zahlreiche Anbieter stellen zu diesem Zweck Online – Formulare zur Verfügung. Derartige Formulare sind mit Vertragsnummer, alter Adresse, neuer Anschrift und dem letzten Zählerstand zu versehen.
Energie aus der Region beziehen
Einige Start Up- Unternehmen bieten ihren Kunden die Möglichkeit “ grünen Strom“ unmittelbar vom jeweiligen Erzeuger aus der Region zu beziehen. Entsprechend wird der regional erzeugte“ Ökostrom“ mit Hilfe der alternativen Stromanabieter direkt vom Erzeuger an den Verbraucher weitergegeben bzw. verkauft. Das Geschäftskonzept ermöglicht eine dezentrale und verbrauchernahe Stromversorgung ohne Zwischenhandel.
Die Unternehmen nutzen eine patentierte Software, um gestützt auf Algorithmen Nachfrage und Angabe in Echtzeit gegenüberstellen zu können. Auf Basis dieser Daten wird überschüssiger Strom an Dritte veräußert, während zur Deckung von Nachfragespitzen situativ “ Grünstrom“ eingekauft wird. Hinzugekauft wird ausschließlich “ Ökostrom“. Derzeit beziehen Kunden in Berlin und Brandenburg über den alternativen Stromanbieter Energie aus den umliegenden Wind- und Solarparks.
Versorgung mit “ Ökostrom“ aus Bürgerhand
Auf dem deutschen Energiemarkt existieren Stromnetze, die sich in Bürgerhand befinden, und eigenständig „grüne Energie“ erzeugen. Daher können Verbraucher bundesweit durch das Netz versorgt werden. Die Arbeit der Anbieter wird fortwährend mit prestigeträchtigen Preisen honoriert.
Grundsätzlich sind derartige Konzepte Vorzeigeprojekte für eine atomkraftfreie und sichere Stromversorgung. Aktuell gibt es rund 2700 dezentrale Kraftwerke in Bürgerhand. Charakteristisch für derartige Projekte sind die energiesparfördernden Tarife und attraktiven Vergütungen für die nachhaltige Stromversorgung. Außerdem unterhalten die Anbieter prinzipiell keine Verflechtungen zu Konzernen, die Kohle- oder Atomkraftwerke betreiben.
Hinweis:
Ziel der oftmals als Genossenschaften organisierten Anbieter ist die Teilhabe der Menschen an der Energieproduktion voranzutreiben.
Start Up – Stromversorger bietet Kunden eine “ lebenslange Preisgarantie“
Ein Start – Up Stromversorger räumt seinen Kunden nach Vertragsabschluss eine “ lebenslange Preisgarantie“ ein. Zusätzlich gibt das Unternehmen sinkende Marktpreise direkt an die Verbraucher weiter. Die Laufzeiten der Verträge können beliebig festgesetzt werden. Die Kündigungsfrist umfasst mit 4 Wochen zum jeweiligen Monatsende ein relativ geringes Intervall. Die Kunden werden mit konventionellem Strom versorgt.
Durch die anhaltend transparente Preisbildung erhalten Kunden eine langfristige Planungsicherheit. Allerdings werden Änderungen erforderlich, wenn Stromsteuer oder Netzentgelte ansteigen.