Nachtstrom galt als Alternative für Kohle und Öl. Doch die stetig steigenden Strompreise spiegeln sich auch in den Nachtspeicherheizungen wieder. Sie zählen aktuell zu den teuersten Heizungen. Ist ein Nachtstrom also noch lohnenswert und wäre ein Stromwechsel sinnvoll?
Inhalt
- Wie funktioniert eine Nachtspeicherheizung?
- Ist Nachtstrom effizient?
- Wie funktioniert das Zählen von Nachtstrom?
- Was sind die Vor- und Nachteile von Nachtstrom?
- Ist ein Stromanbieter Wechsel sinnvoll?
- Kündigungsfristen beachten
- Wie finde ich einen günstigen Nachtstromanbieter?
- Nachtstromanbieter wechseln
- Steigt das Angebot an Nachtstrom?
- Nützliche Hinweise zu Nachtstrom
Wie funktioniert eine Nachtspeicherheizung?
- In der Nacht ist der Stromverbrauch reduziert. Nachstromtarife sollten für einen gleichmäßigen Stromverbrauch sorgen. Man bezeichnet den Nachtstromtarif auch als Niederstrom oder Schwachlasttarif.
- Die Heizungen werden in der Nacht aufgeladen um die Wärme am Tage zu verlagern. Damals waren die Nachttarife kostengünstig.
- In den letzten Jahren hat der Nachtstrom erhebliche Preissteigerungen verbucht. Während in den 90 er Jahren eine Kilowattstunde noch drei bis vier Cent gekostet hat, ist der Preis heute um ein vielfaches gestiegen.
- Ein Nachtspeicherofen speichert nachts Wärme in einem Speicher. Somit kann tagsüber und am Abend ausreichend geheizt werden. Dabei ist die Wärmespeicherung abhängig von der Auslastung der Kraftwerke.
- Wenn die Kunden wenig Strom verbrauchen ist der Strom wesentlich günstiger. Per Zeitschaltuhr wird in den Zeiten geringer Nachfrage ausreichend Wärme produziert und gespeichert.
- Die gespeicherte Wärme wird im Anschluss über einen Lüfter an die Räumlichkeiten abgegeben.
Ist Nachtstrom effizient?
Nachtstrom gilt heute als zu teuer und nicht effizient. Seitens der Bundesregierung sollten Nachtspeicheröfen nur noch bis Ende 2019 offiziell genehmigt werden. Das Verbot wurde aber nicht durchgesetzt und wieder aufgehoben. Da das Angebot an Nachtstrom Anbietern aber zukünftig zunehmen wird, ist mit einer Preissenkung zu rechnen.
In den 70er Jahren wurde der Umbau von Nachtspeicheröfen gefördert. Heute werden die Nachtspeicheröfen meist durch energieeffiziente Systeme ersetzt. Dabei unterliegt der Umbau sogar einer Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau.
Wie funktioniert das Zählen von Nachtstrom?
Für das Zählen von Nachtstrom wird ein Zweittarifzähler bzw. ein zweiter Stromzähler benötigt. Nur so lässt sich der Stromverbrauch in der Nacht und am Tage getrennt von einander ermitteln. Diese Ermittlungsmethode verursacht höhere Kosten. Ein Zweittarifzähler ist mit höheren Gebühren verbunden als ein einfacher Zähler. Die Nachtstromtarif Zeiten sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. In der Regel gilt der Zeitraum von 22 bis 6 Uhr morgens. Das zählt für einzelne Stromversorger auch am Wochenende.
Ein Nachtstromtarif wird nicht ausschließlich von lokalen Anbietern angeboten. Auch gängige Stromanbieter unterscheiden zwischen Tag- und Nachtstrom oder Hoch- und Niedertarifen. Allerdings ist die Auswahl wesentlich geringer als bei üblichen Stromtarifen. Das kann für einen Stromwechsel von Relevanz sein.
Nachtstromkunden haben jederzeit die Möglichkeit zu einem gängigen Stromanbieter mit Hauptzeittarif zu wechseln. Ein reiner Hauptzeittarif kann wesentlich günstiger sein als ein Hauptzeit- und Nachtzeittarif.
Ob ein Wechsel lohnenswert ist kann problemlos mit einem Online Stromrechner ermittelt werden.
Was sind die Vor- und Nachteile von Nachtstrom?
Der Bau einer Nachtspeicherheizung ist simpel. Auch die Abnutzung der Heizung ist langsam und verursacht geringe Wartungskosten. Ein Kamin für Abgase oder störende Heizungsrohre werden ebenfalls nicht benötigt.
Allerdings arbeiten Nachtspeicheröfen nicht effizient und die Umweltbelastung ist hoch. Die Wärmeabgabe über den Lüfter kann zudem zu lauten und störenden Geräuschen führen. Auch mangelnde Flexibilität bei sich ändernden Wetterbedingungen kann schnell zum Nachteil werden. Kommt es zu einer vermehrten Sonneneinstrahlung am Tage kann die gespeicherte Wärme in der Nacht nicht aufgespart werden.
Ist ein Stromanbieter Wechsel sinnvoll?
Wer Strom aus dem Grundversorgungstarif bezieht sollte unbedingt über einen Wechsel nachdenken. Örtliche Stromanbieter bieten zahlreiche Sondertarife zu günstigen Preisen. | Der stetig steigende Markt für Stromanbieter macht das Angebot immer größer. Demnach herrscht mit dem passenden Anbieter ein großes Sparpotenzial. |
Ein Stromvergleichsrechner kann dabei helfen den für Sie passenden Tarif ausfindig zu machen. Die Kündigung und der Abschluss eines neuen Vertrages werden durch den neuen Anbieter übernommen. | Außerdem können durch den Rechner verschiedene Stromversorger ideal mit einander verglichen werden. |
Die Suche nach dem passenden Anbieter kann dabei individuell angepasst werden. Der neue Stromanbieter übernimmt also die Kündigung des alten Vertrages und rechnet zum nächsten Termin ab. | Wer einen Wechsel vollzieht muss keine Angst haben das es zu Störungen kommt. Der Wechsel erfolgt nahtlos. |
Kündigungsfristen beachten
Bei einem Stromanbieter Wechsel sind aber in jedem Fall die Kündigungsfristen zu beachten. Der Wechsel dauert in der Regel drei bis sechs Wochen. Es gibt Stromversorgungstarife die eine Kündigungsfrist von 3 Monaten umfassen. Falls der bisherige Anbieter mit einer Preiserhöhung droht, können Sie jederzeit von einem Sonderkündigungsrecht gebrauch machen.
Hier empfiehlt es sich die Kündigung möglichst schnell selbst einzureichen. Das ist aber eine Ausnahme, in der Regel kümmert sich der neue Anbieter um die Kündigung.
Wie finde ich einen günstigen Nachtstromanbieter?
Wer einen günstigen Stromanbieter finden möchte kann den Stromvergleichsrechner nutzen. Hierfür muss zunächst angegeben werden, ob eine Nachtspeicherheizung oder Wärmepumpe genutzt wird. Im zweiten Schritt erfolgt die Angabe wie viele Zähler genutzt werden. Hier unterscheidet man zwischen einem eigenen Zähler für Heizstrom und Haushaltsstrom oder einem gemeinsamen Zähler.
Anschließend muss angegeben werden wie der Strom gemessen wird. Dabei stellt sich die Frage ob die Messung über einen Doppeltarifzähler oder einen Eintarifzähler erfolgt.
Abschließend muss noch die Postleitzahl und die verbrauchte kWh Zahl angegeben werden.
Beispielrechnung
Paula ist Studentin und wegen Ihrem Studium nach Stuttgart gezogen. In Ihrer neuen Wohnung gibt es eine Nachtspeicherheizung und der Strom wird noch vom Grundversorgungstarif bezogen. Das Gebäude ist sehr alt und die Elektroheizung wird in der Nacht aufgeladen. Paula hat Sorge. Sie weiß, dass der Strombezug aus dem Grundversorgungstarif mit hohen Kosten verbunden sein kann.
Die Wohnung verfügt über ein gemeinsames Zählwerk für Heiz- und Haushaltsstrom. Ihr Jahresstromverbrauch betrug dieses Jahr 2 700 kWh. Sie hatte 650 Euro Stromkosten und war schockiert über Ihre hohen Ausgaben. Ein Freund hat ihr den Stromvergleichsrechner empfohlen.
Paula ist begeistert der Stromvergleichsrechner ermöglicht ihr einen Wechsel zu einem günstigeren Anbieter mit jährlichen Stromkosten von 461,50 Euro. Sie bekommt nicht nur einen sofortigen Rabatt von 30 Euro, sie erhält auch einen Neukundenbonus von 80 Euro. Der neue Anbieter kümmert sich um die Kündigung des alten Vertrages.
Paula nutzt die Ersparnis von rund 200 Euro für einen schönen Sommerurlaub.
Nachtstromanbieter wechseln
Der Nachtstrom unterliegt einem speziellen Tarif. Dieser unterscheidet sich erheblich vom Tagesstrom. Er gilt zwischen 6 und 22 Uhr. Häufig legen Nachtstromanbieter für den Tag einen Sonderpreis fest. Nachstrom wird in der Regel in zwei Tarifen abgerechnet. Hierfür benötigt es einen Zwei-Tarif-Zähler. Durch ein Signal springt der Nachtstromanbieter automatisch zwischen den zwei Tarifen umher. In der Regel herrschen für diese Stromzähler höhere monatliche Grundpreise.
Wer den Anbieter für Nachtstrom wechseln möchte muss sich darauf einstellen, dass das Angebot wesentlich geringer ist als bei einem durchschnittlichen Stromkunden. Dennoch kann ein Wechsel, wie im Fall von Paula, sehr lohnenswert sein. Allerdings empfiehlt es sich durchaus auch die Stromtarife von normalen Anbietern zu vergleichen. Ein günstiger Stromanbieter kann um einiges billiger sein als ein lokaler Nachtstromanbieter.
Steigt das Angebot an Nachtstrom?
- Aktuell heizen immer noch 4 Prozent aller Haushalte in Deutschland mit einer Nachtspeicherheizung. Der vergünstige Strom wird meist von lokalen Nachtstromanbietern bezogen.
- Es gibt keinen bundesweiten Nachtstromanbieter. Das liegt daran, dass die Entgelte hierfür zu hoch sind. Allerdings soll der Markt für Heizstrom 2010 transparenter werden.
- Die Anzahl der Nachtstromanbieter wird zukünftig zunehmen, was den Preis deutlich reduzieren kann.
- Nachtstrom muss nicht immer teurer sein als herkömmliche Stromversorger. Allerdings ist darauf zu achten, dass der Strom nicht aus einem Grundversorgungstarif stammt.
- Ein Stromvergleichsrechner kann dabei helfen, einen günstigen Nachtstromanbieter zu finden. Der Wechsel ist in der Regel problemlos möglich.
Nützliche Hinweise zu Nachtstrom
Was ist Nachtstrom?
Beim Strombezug wird zwischen zwei Tarifen unterschieden, abhängig von der Tageszeit. Zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens spricht man vom sogenannten Nachtstrom. Da dieser in einer Zeitspanne angeboten wird, in dem die Nachfrage nach Strom deutlich niedriger ist, ist der Bezug von Nachtstrom oftmals eine günstigere Variante. Daher spricht man beim Nachtstrom vom so genannten Niedertarif, während der Tagstrom als Hochtarif bezeichnet wird.
Das Modell des Nachtstroms ist in den 50er Jahren entstanden, als der Strom noch hauptsächlich aus Kohlekraftwerken bezogen wurde. Diese waren auf eine gleichmäßige Auslastung angewiesen und bald standen die Erzeuger vor dem Problem, dass nachts deutlich weniger Strom gebraucht wurde als tagsüber. Durch den günstigeren Nachtstrom sollte die Bevölkerung animiert werden, auch nachts Strom zu verbrauchen, um so die Auslastung der Kraftwerke zu optimieren.
In dieser Zeit wurden die sogenannten Nachtspeicheröfen entwickelt, die über Nacht aufgeladen wurden und so eine Kostenersparnis für den Verbraucher zur Folge haben sollten.
Heutzutage ist Nachtstrom für viele nur noch eine Erinnerung an ihre Kindheit. Durch neue technische Geräte ist der Stromverbrauch deutlich gleichmäßiger geworden. Ein wirklicher Spareffekt wie in den 50er Jahren ergibt sich nur noch in Ausnahmefällen.
Nachtstrom zum Heizen?
Heizen mit einem Nachtspeicherofen wurde zu Beginn der 70er Jahre als wegweisende Innovation beworben, die für Verbraucher und Umwelt gleichermaßen vorteilhaft sein sollte. Daraufhin wurden über eine Million Immobilien mit den entsprechenden Anlagen ausgestattet. Die Realität sieht etwas anders aus und so gelten Nachtspeicheröfen heute als Auslaufmodell.
Entgegen der Versprechungen haben sie sich nicht als kostengünstige Variante zu Öl – oder Gasheizungen herausgestellt. Im Gegenteil – der Verbraucher zahlt noch drauf. Selbst als die Ölpreise wie 2008 auf ein Rekordhoch kletterten, hatten Endverbraucher mit einer Elektroheizung das Nachsehen.
Auch die Umweltfreundlichkeit spricht schon lange nicht mehr für Nachtspeicheröfen. Aufgrund von Verlusten in den Kraftwerken, kann bei Elektroheizungen schätzungsweise nur ein Drittel der eingesetzten Energie, wirklich zum Heizen benutzt werden. Öl – und Gasheizungen kommen hier auf stabile 70 bzw. 80%. Auch die CO2 Bilanz sieht nicht gut aus. Im Gegensatz zu modernen Heizungsanlagen sind die Kohlenstoffemissionen 2-3-mal höher. Ein Nachtspeicherofen ist somit weder effizienter noch umweltfreundlicher als andere Heizungen. Auch die Politik sieht das so.
Im Klimaschutzpaket von 2007 wurde der Ausstieg aus der Elektroheizung beschlossen. Der Gesetzgeber hat außerdem bestimmt, dass Immobilien, die mehr als fünf Wohneinheiten haben und vor 1995 erbaut und seither nicht modernisiert wurden, die Stromheizungen spätestens bis 2020 außer Betrieb genommen haben müssen. Alle, die ihren Nachtspeicherofen durch eine neue Heizung ersetzen möchten, können von öffentlichen Förderprogrammen profitieren.
Für wen eignet sich Nachtstrom?
- Ein Nachtstromtarif eignet sich vor allem für Verbraucher, die ihre Energie hauptsächlich nachts beziehen. Im Schnitt ist der angebotene Nachtstrom um ca. drei Cent günstiger als der entsprechende Bezug am Tage.
- Damit ist klar: Je mehr Strom nachts verbraucht wird, desto höher ist das Sparpotenzial. Wann lohnt es sich also, zu einem entsprechenden Nachtstromanbieter zu wechseln?
- Als Faustregel gilt, dass Nachtstrom sich lohnt, wenn mindestens 60% des Energiebedarfs in die Nacht fällt. Vor allem Gewerbetreibende können von dieser Regelung profitieren. Betreiber von Discotheken, Bars oder Kneipen können mit dem Niedertarif bares Geld sparen.
- Auch Bäckereien sind hier zu nennen. Naturgemäß haben sie in der Nacht einen viel höheren Strombedarf als tagsüber. Somit können sie mit einem entsprechenden Tarif durchschnittlich 30% weniger bezahlen.
- Bei hohem Stromverbrauch in der Nacht, kann sich diese Ersparnis am Ende des Jahres deutlich im Geldbeutel bemerkbar machen. Für normale Haushalte lohnt sich der Nachtstrom dabei wirklich nur in Einzelfällen.
- Für Besitzer eines Elektroautos oder Häuser mit Nachtspeicheröfen kann der Niedertarif eine interessante Variante sein. Für einen durchschnittlichen Haushalt macht er meist aber wenig Sinn, daher existieren heute nur noch sehr wenige Nachtstromtarife.
Wie funktioniert es?
Nachtstrom kann nur bezogen werden, wenn das Haus über zwei separate Stromzähler verfügt oder wenn ein entsprechender Doppeltarifzähler vorhanden ist. Diese Unterscheidung ist notwendig, da zwei verschiedene Tarife genutzt werden, die sich natürlich im Preis unterscheiden. Da wenige Stromerzeuger Nachtstrom anbieten, kann es vorkommen, dass Tag – und Nachtstrom von unterschiedlichen Anbietern bezogen werden. Um überhaupt eine Unterscheidung zwischen den beiden Tarifen treffen zu können, sind die Zähler entsprechend programmiert.
Automatisch wechseln sie zu einer bestimmten Uhrzeit in den anderen Tarif. Die Umschaltzeit zwischen Tag – und Nachtstrom wird dabei von den Anbietern definiert und kann von Region zu Region unterschiedlich sein. Im Normalfall wird zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens der günstigere Nachtstrom bezogen und die restliche Zeit Tagstrom genutzt. Bestimmte Nachtstromversorger bieten ihren Tarif auch schon ab 20 Uhr an. Teilweise gibt es auch Sonderregelungen, bei denen am Wochenende oder je nach Tageszeit für eine Stunde der günstige Bezug genutzt werden kann.
Als Verbraucher kann es entscheidend sein, die Konditionen genau zu kennen. So können bestimmte Geräte wie die Wasch – oder Spülmaschine bewusst in dieser Zeit benutzt werden, um vom günstigen Tarif zu profitieren.
Im Fall der Fälle den richtigen Tarif finden
Was soll man nun also tun, wenn im eigenen Wohnhaus Nachtspeicheröfen verbaut sind? Natürlich muss man dann nicht gleich ausziehen, auch wenn eine modernere Heizung sicher auf lange Sicht die bessere Alternative für Umwelt und Geldbeutel wäre. Ist man nun aber in der Situation, dass ein Umzug oder eine riesige Investition nicht in Frage kommt, gilt es Angebote zu wälzen. Während es bei normalen Stromtarifen so ist, dass die Anbieter sich aufgrund der Konkurrenzsituation mit neuen und immer besseren Angeboten überschlagen, liegen die Dinge bei Nachttarifen anders.
Nicht viele Stromerzeuger bieten diese Tarife an und so können sie die Preise, aufgrund der fehlenden Konkurrenz, fast schon im Alleingang bestimmen. Grundversorger können oft einen günstigeren Nachtstromtarif anbieten, da sie kein Nutzungsentgelt für das Stromnetz bezahlen müssen. Ist der Tarif beim örtlichen Grundversorger aber dennoch teuer, hat der Verbraucher noch nicht viele Alternativen, wenn es um Nachtstrom geht.
Mittlerweile hat sich sogar das Bundeskartellamt dem fehlenden Wettbewerb beim Nachtstrom angenommen. Durch ein Urteil wurde verfügt, dass der Markt für mehr Anbieter geöffnet werden soll. Dadurch soll der Verbraucher mehr Tarife zur Auswahl haben. Daher lohnt es sich doppelt, vor Vertragsabschuss entsprechende Vergleichsportale für Stromanbieter zu benutzen, um für sich die beste Lösung zu finden.
Zusammenfassung
Für den Nachtstrom können Haushalte zwischen deutlich weniger Lieferanten als für den Haushaltsstrom wählen. Falls der Strom für die Nachtspeicherheizung über einen gesonderten Zähler abgerechnet wird, sind zwei unterschiedliche Energieversorger für den gewöhnlichen Strombedarf und für den Heizstrom möglich. Bei Zählern, die sowohl den Heizstrom als auch die Stromlieferung für den Haushaltsbedarf zusammenfassen, ist hingegen der Vertragsabschluss naturgemäß mit nur einem Lieferanten erforderlich.
Neben dem traditionellen Nachtstromangebot, das mit der Nutzung von Nachtspeicheröfen verbunden ist, existieren zunehmend Angebote für Stromverträge mit einem reduzierten Preis für die während der Nachtstunden bezogenen Strommenge. Hierbei besteht gegenüber den üblichen Stromlieferverträgen die Besonderheit, dass im Gegensatz zu den meisten Verträgen einschließlich der Nachtstromverträge der Lieferant und nicht der Netzbetreiber die zusätzliche Marktrolle des Messstellenverwalters übernimmt. Da der Zählerwechsel grundsätzlich vom Hauseigentümer beantragt wird, benötigen Mieter für den Wechsel in einen derartigen Stromtarif die Zustimmung ihres Vermieters. Bei einem gewöhnlichen Stromanbieterwechsel für den Haushaltsstrom und den traditionellen Nachtstrom zu Heizzwecken ist diese selbstverständlich nicht erforderlich.
Einen Nachtstrom-Anbieter für die Nachtspeicherheizung finden
Einen günstigen Anbieter für die Nachtspeicherheizung finden Interessenten, indem sie in die Suchmaske eines Anbieters eingeben, dass ihnen ausschließlich Angebote für Nachtstrom zu Heizzwecken angezeigt werden. Zusätzlich tragen sie die Postleitzahl der Lieferstelle und ihren Stromverbrauch in die Maske ein. Falls der Heizstrom über einen einzigen Stromzähler mit zwei Zählwerken erfasst wird, geben sie den jeweiligen Verbrauch beider Stromarten ein. Bei der Erfassung des Nachtstromes und des Tagesstromes durch zwei getrennte Zähler können Haushalte hingegen getrennte Preisvergleiche für beide Stromarten durchführen und ebenso zwei getrennte Lieferverträge bei unterschiedlichen Lieferanten abschließen.
In beiden Fällen zeigt der Strompreisvergleich, dass die Anzahl der Energieversorger, die außerhalb ihres Grundversorgungsgebietes überhaupt Nachtstrom anbieten, äußerst gering ist. Der Grund für das weitgehend fehlende Angebot an Nachtspeicherstrom außerhalb des Liefergebietes besteht in der gegenüber dem gewöhnlichen Haushaltsstrom deutlich komplizierteren Abrechnung des Versorgers mit dem jeweiligen Netzbetreiber.
Moderne Nachtstromtarife ohne Bindung an eine Nachtspeicherheizung
Nachtstromtarife, die auch ohne das Vorhandensein einer Nachtspeicherheizung für jedermann zugänglich sind, stellen ein neuartiges Angebot dar. Sie erfordern einen speziellen Stromzähler, der den Verbrauch getrennt für den Tagestarif und für den Nachttarif misst. Üblicherweise ist der Zähler Eigentum des Netzbetreibers. Bei den modernen Nachtstromtarifen übernehmen hingegen zumeist die Lieferanten diese Marktrolle, da nur wenige Verteilnetzbetreiber den Austausch des gewöhnlichen Zählers durch ein zusätzlich die Verbrauchszeit erfassendes Messgerät vornehmen.
Da der Stromzähler zur getrennten Messung des Nachtstroms und des Tagstroms in der Herstellung deutlich teurer als ein gewöhnlicher Zähler ist, fällt für den Sondertarif mit einer Preisermäßigung für den Stromverbrauch während der Nachtstunden ein erhöhter Grundpreis an. Aus diesem Grund lohnen sich die entsprechenden Tarife nur, wenn der Haushalt einen nennenswerten Teil seines Stromverbrauchs in die Nachtstunden verlagern kann. Das Angebot an Haushaltsgeräten, die sich während der Nacht aufladen und am folgenden Tag verwendet werden können, ist bislang äußerst überschaubar. Kunden achten bei ihrem Strompreisvergleich für Nachtstrom nicht nur auf die Preise, sondern auch auf weitere Tarifdetails.
Ideal sind Vertragsvarianten, bei denen der Nachttarif nicht nur während der Nachtstunden, sondern auch an Wochenenden und an Feiertagen gilt. Zudem fällt die Definition der Nebenverbrauchszeit für elektrische Energie je nach Versorger unterschiedlich aus. Bei der Planung des Einsatzes ihrer Verbrauchsgeräte berücksichtigen einen Nachtstromtarif nutzende Haushalte zusätzlich, dass einige Lieferanten die Sommerzeit nicht beachten, sondern die von ihnen genannten Zeiten für den Niedrigtarif und den Hochtarif auf die Uhrzeit gemäß MEZ beziehen.