Hohe Strompreise sind für viele Verbraucher mittlerweile fast schon selbstverständlich geworden: In den letzten Jahren haben sich die Kosten für zahlreiche Stromtarife regelrecht vervielfacht. Grund genug also, sich selbst die Frage zu stellen, ob es nicht Alternativen gibt und man lieber zu einem anderen Anbieter wechseln möchte.
Inhalt
- Der Stromtarif ohne Grundgebühr – was zeichnet ihn aus?
- Wann lohnt sich der Umstieg auf einen Stromtarif ohne Grundgebühr?
- Stromvertrag mit oder ohne Grundgebühr – was ist die bessere Wahl?
- Ein Stromvertrag ohne Grundgebühr kann auch Vorteile mit sich bringen
- Welche Alternativen zu Stromtarifen ohne Grundgebühr gibt es?
- Den richtigen Energieversorger auswählen – auf diese Kriterien kommt es an
- Was hinsichtlich der Kündigung zu beachten ist
- So wichtig ist die Preisbindung bei einem Stromtarif
- Boni und Wechselprämien – wie sehr lohnen sie sich wirklich?
- Grüner Strom: So sinnvoll ist der Umstieg auf Ökostrom tatsächlich
- Hinweise zum Strom ohne Grundgebühr
Hier bietet sich zum Beispiel Strom ohne Grundgebühr an. Doch worum handelt es sich bei einem solchen Tarif eigentlich genau und welche Vor- und Nachteile bietet er? Wir stellen vor, worauf es beim Strom ohne Grundgebühr zu achten gilt und warum sich ein Umstieg rentieren kann.
Der Stromtarif ohne Grundgebühr – was zeichnet ihn aus?
Das Besondere an einem Stromtarif ohne Grundgebühr ist natürlich zunächst, dass der Kunde keine Fixkosten für seinen Tarif bezahlen muss. Es fallen lediglich Kosten für den tatsächlich verbrauchten Strom in Kilowattstunden an. Daraus kann sich für den Verbraucher ein großes Ersparnis ergeben.
Jedoch gilt es hierbei zu beachten dass der Stromtarif pro Kilowattstunde deutlich teurer sein kann als andere Tarife, bei denen der Kunde eine Grundgebühr zu entrichten hat. Der Grund dafür ist, dass diese Basiskosten eigentlich das Grundentgelt abdecken sollte. Dies beinhaltet unter anderem auch Gebühren, welche für weitere Serviceleistungen sowie den Stromzähler des Energieversorgers anfallen.
Fällt die Grundgebühr weg, müssen Stromanbieter anfallende Fixkosten über den Tarif abrechnen – somit ist ein Ersparnis bei einem Tarif ohne Grundgebühr keine Garantie, sondern sollte im Vorfeld genau kalkuliert werden.
Wann lohnt sich der Umstieg auf einen Stromtarif ohne Grundgebühr?
- Es gibt durchaus Fälle, in denen sich ein Umstieg auf einen Stromtarif ohne Grundgebühr lohnen kann.
- Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn ein Gebäude nur gelegentlich genutzt wird, es sich also nicht um ein durchgehend bewohntes Haus handelt.
- Denn auf diese Weise wird verhindert, dass Stromkosten für eine Grundgebühr anfallen, obwohl gar kein Energieverbrauch stattfindet und das Gebäude ungenutzt bleibt.
- Verbraucher, die besonders sparsam agieren möchten, sollten sich darüber hinaus einen Energievertrag mit einer möglichst kleinen Mindestabnahmemenge an Energie sichern.
- Dies funktioniert am einfachsten über einen kostenlosen Stromvergleich im Internet.
- Hier lassen sich Anbieter finden, bei denen sich Verträge ab einem jährlichen Verbrauch von bereits 500 kwH abschließen lassen.
Stromvertrag mit oder ohne Grundgebühr – was ist die bessere Wahl?
Seitdem der Energiemarkt in Deutschland im Jahr 1998 liberalisiert worden ist, treten immer mehr Energieversorger hervor, von denen viele unabhängig arbeiten. Die Konkurrenz nimmt stetig zu – und so haben sich mit der Zeit auch unterschiedliche Geschäftsmodelle entwickelt.
Verbraucher haben auf diese Weise mit einem kostenlosen Stromvergleich die Möglichkeit, einen passenden Stromversorger für sich zu finden. Darunter gibt es unter anderem auch Versorger, bei denen keine Grundgebühr anfällt und nur der Arbeitspreis pro verbrauchter kwH entrichtet werden muss.
Es ist allerdings unbedingt anzuraten, vor dem Abschluss eines Vertrags zu kalkulieren, ob sich der Umstieg auf einen solchen Tarif wirklich lohnt oder ob die Kosten pro Kilowattstunde nicht doch zu hoch ausfallen. Deshalb lohnt sich ein Wechsel zu einem Stromanbieter ohne Grundgebühr nicht zwingend für jeden Kunden.
Ein Stromvertrag ohne Grundgebühr kann auch Vorteile mit sich bringen
- Der prinzipielle Vorteil bei einem Abschluss eines Energievertrags ohne Grundgebühr ist natürlich, dass sich ein gewisses Einsparpotenzial bietet, was aber bei jedem Kunden individuell ausfallen und – wie bereits erwähnt – auch eher negativ ausfallen kann.
- Für Haushalte, die prinzipiell sehr wenig Strom verbrauchen oder bei denen der Bewohner jedes Jahr für eine gewisse Zeit gar nicht zuhause ist, kann sich der Umstieg durchaus bezahlt machen. Auch für Ferienhäuser lohnt sich ein solcher Tarif meist.
- Ist man nur ein bis zwei Mal pro Jahr für einige Tage oder Wochen anwesend, ist dies deutlich preiswerter als ein Tarif mit Grundgebühr, für den jeden Monat bereits ein gewisser Preis anfällt.
- Kunden genießen bei einem Stromtarif ohne Grundgebühr zudem die volle Kontrolle über die anfallenden Stromkosten.
Welche Alternativen zu Stromtarifen ohne Grundgebühr gibt es?
Abgesehen von einem Wechsel zu einem Energieversorger ohne Grundgebühr gibt es noch weitere Möglichkeiten, mit denen sich bei den Energiekosten bares Geld sparen lässt. Eine andere Option ist beispielsweise, den monatlichen Verbrauch zu senken, indem veraltete Geräte durch moderne ersetzt werden. Das kann unter anderem der Austausch einer alten Heizungsanlage sein, was bereits ein massives Ersparnis hinsichtlich des Verbrauchs mit sich bringen kann.
Ebenfalls kann ein Wechsel des Stromanbieters von Vorteil sein, wenn ein anderer Versorger günstigere Konditionen oder sogar Wechselprämien anbietet. Oft werden für den Wechsel zu einem neuen Versicherer attraktive Boni ausbezahlt, die entweder mit der ersten Abrechnung verrechnet oder als Sofortbonus an den Kunden überwiesen werden.
Und auch dann, wenn eine Grundgebühr anfällt, kann der Preis pro Kilowattstunde von Stromversorger zu Stromversorger variieren – ein Vergleich verschiedener Energieanbieter lohnt sich also in jedem Fall.
Den richtigen Energieversorger auswählen – auf diese Kriterien kommt es an
Eine besonders wichtige Rolle spielt bei einem Tarifvergleich verschiedener Stromanbieter im Internet der durchschnittliche Jahresverbrauch eines Haushalts. Ablesen lässt sich dieser auf der letzten Stromrechnung. Oft ist es auch möglich, Durchschnittswerte von Haushalten mit unterschiedlicher Personenanzahl anzugeben. | Weiterhin muss der Verbraucher bei einem Tarifvergleich die Postleitzahl seines Wohnorts angeben, damit ausschließlich Stromanbieter in der Umgebung angezeigt werden, die auch tatsächlich verfügbar sind. |
Anschließend kann der Rechner in einer übersichtlichen Tabelle anzeigen, zu welchen Konditionen welcher Anbieter seine Tarife offeriert. | Man muss sich also nur noch das beste Angebot aussuchen und kann sich direkt auf die Webseite des Energieversorgers weiterleiten lassen, um einen Vertrag abzuschließen. |
Was hinsichtlich der Kündigung zu beachten ist
Kündigen kann man einen laufenden Stromvertrag prinzipiell immer, allerdings muss dabei natürlich die Kündigungsfrist berücksichtigt werden. Wenn man beabsichtigt, zeitnah seinen Stromanbieter zu wechseln, sollte man sich in jedem Fall früh genug über einen neuen Versorger informieren und prüfen, in welchem Zeitraum die Kündigung einreicht werden kann.
Darüber hinaus gibt es in vielen Fällen ein Sonderkündigungsrecht, das man als Kunde in Anspruch nehmen kann. Dieses greift beispielsweise dann, wenn der bisherige Anbieter seine Preise erhöht oder der Kunde umzieht. Grundsätzlich läuft eine Kündigung relativ unkompliziert ab und wird in der Regel vom neuen Versorger übernommen, sobald man sich bei diesem anmeldet. Man muss sich also um nichts weiter kümmern.
So wichtig ist die Preisbindung bei einem Stromtarif
- In der heutigen Zeit verändern sich Strompreise stetig und steigen tendenziell eher an. Aus diesem Grund ist es für Verbraucher wichtig, bei einem Tarifvergleich auf eine möglichst lange Preisgarantie zu achten.
- Wer als Verbraucher zu einem anderen Versorger wechseln möchte, sollte also darauf achten, dass der angezeigte Preis, den man zu Beginn zahlt, auch in den kommenden Monaten noch gültig ist.
- Auf diese Weise sichert sich der Kunde die derzeitigen Konditionen für einen bestimmten Zeitraum und kann seine Finanzen besser planen.
- Gleichzeitig ist man vor einer unerwarteten Preissteigerung geschützt, die natürlich jederzeit eintreten könnte, sofern die Preisgarantie nicht mehr greift.
- Weil die Stromtarife in den letzten Jahren eher teurer als günstiger geworden sind, ist eine solche Preisbindung prinzipiell sehr empfehlenswert. Es kann sich unter Umständen sogar lohnen, einen Vertrag mit einer höheren Grundgebühr dafür in Kauf zu nehmen.
Boni und Wechselprämien – wie sehr lohnen sie sich wirklich?
Führt man einen Tarifvergleich im Internet durch, lässt sich schnell feststellen, dass viele Energieversorger potenzielle Neukunden mit attraktiven Bonuszahlungen oder Wechselprämien anlocken möchten. Das verleitet nicht wenige dazu, das Angebot sofort anzunehmen.
Grundsätzlich ist ein Wechselbonus natürlich immer von Vorteil, denn dadurch spart man bereits eine gute Summe im ersten Jahr ein. Allerdings sollte dabei nie der Grundpreis pro Kilowattstunde vergessen werden, der natürlich auch in den folgenden Jahren entrichtet werden muss. Und genau dieser ist bei Tarifen mit einem hohen Wechselbonus oft teurer.
Daher gilt, die Tarife sorgfältig miteinander zu vergleichen, um nicht versehentlich in eine Preisfalle zu tappen, die sich später als teurer als gedacht herausstellt.
Ebenfalls oft angeboten werden Stromtarife mit Vorauszahlung, bei denen Kunden bereits im Vorfeld eine bestimmte Strommenge zu einem vermeintlich günstigen Preis kaufen. Auch hier gilt allerdings große Vorsicht, denn im Falle eines geringeren Verbrauch erhält der Kunde vom Energieversorger in der Regel keine ungenutzten Kilowattstunden zurückerstattet.
Fällt dagegen mehr Energie als vereinbart an, ist der Preis pro Kilowattstunde dagegen meist sehr teuer. So oder so zahlt man am Ende mit hoher Wahrscheinlichkeit drauf, weswegen ein solches Angebot meist keine gute Wahl ist. Auch im Falle einer Insolvenz ist das Geld in der Regel unwiederbringlich weg.
Grüner Strom: So sinnvoll ist der Umstieg auf Ökostrom tatsächlich
Das Umweltbewusstsein hat in den letzten Jahren bei vielen Menschen deutlich zugenommen. So ist es nicht verwunderlich, dass auch immer mehr Stromkunden nicht mehr weiter konventionell erzeugte Energie, die aus fossilen Brennstoffen stammt, sondern stattdessen Ökostrom beziehen möchten. Dabei handelt es sich um umweltfreundlich erzeugte Energie, welche beispielsweise aus Wind- oder Solarenergie produziert werden kann.
Zu den alternativen Energiequellen zählen darüber hinaus auch Biogas-, und Geothermieanlagen. Lange haftete Ökostrom das Image an, teurer zu sein als konventionelle Energie. Inzwischen gibt es allerdings zahlreiche attraktive Angebote, die zeigen, dass Grüner Strom auch sehr günstig sein kann.
Interessiert man sich für einen Wechsel zu einem entsprechenden Anbieter, sollte bei einem Online-Vergleich ein Häkchen gesetzt werden, damit ausschließlich Ökostrom-Tarife angezeigt werden.
Dann muss man sich nur noch für den preiswertesten Anbieter entscheiden und kann sich direkt auf dessen Webseite anmelden. Letzten Endes gibt es beim Strom, der aus der Steckdose kommt, natürlich keinen Unterschied – dafür jedoch unter Umständen ein hohes Preisersparnis und sicherlich ein gutes Gewissen.
Hinweise zum Strom ohne Grundgebühr
Nur tatsächlicher Verbauch berechnet
- Bei Stromtarifen ohne Grundgebühr wird nur der tatsächlich verbrauchte Strom bezahlt. Monatliche Fixkosten wie beispielsweise bei Standardtarifen fallen hier nicht an. Ebenso entfallen die Kosten für einen Stromzähler und einen Stromanschluss.
- Der Kilowattstundenpreis ist meistens vom individuellen Verbrauch abhängig, weshalb die Höhe des Strompreises von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich ausfallen kann.
- Mit der Grundgebühr decken Anbieter in der Regel Netzentgelte und andere Fixkosten – wird diese Gebühr nicht erhoben, müssen die Kosten des Anbieters allerdings trotzdem gedeckt werden, weshalb der Strompreis häufig höher ausfällt als bei Tarifen mit Grundgebühr.
- Lohnenswert sind grundgebührenfreie Tarife für die Versorgung von nicht regelmäßig genutzten Gebäuden wie Gartenlauben, Ferienwohnungen, Lagerhallen und externen Garagen.
- Hier gilt: Ein Stromtarif ohne Grundgebühr lohnt sich da, wo Strom nur gelegentlich und selten genutzt wird.
- Für wen ein Tarif ohne Grundgebühr in Frage kommt, dem entfällt am Ende des Jahres mit der Abrechnung häufig ein großer Kostenpunkt.
- Um ganz sicher zu gehen, sollte jedoch trotzdem ein Vergleich mit Stromtarifen von Anbietern erfolgen, welche eine Grundgebühr erheben. Hier können ein Stromtarifrechner oder ein Vergleichsportal helfen!
Versteckte Kosten berücksichtigen
Generell sollte vor dem Abschluss eines Vertrages mit einem neuen Stromversorger oder eines neuen Tarifes immer das Gesamtpaket betrachtet werden. Versteckte Kosten ergeben sich beispielsweise auch aus Tarifen, welche eine Mindestabnahme fordern. Hier kann es sein, dass der Strom nur dann zum vereinbarten Preis abgerechnet wird, wenn der vereinbarte Mindestverbraucht erreicht wurde. | Liegen die Bezieher unter diesem vereinbarten Verbrauch, so ist der der Preis pro verbrauchte Kilowattstunde deutlich teurer. Neukundenboni werden hier häufig lediglich ausgezahlt, wenn die Mindestabnahme auch erreicht wurde. Zu beachten ist somit der Endpreis, also die pro Monat gezahlte Rechnungssumme im Verhältnis zu den verbrauchten Kilowattstunden. |
Für wen ein Tarif mit vereinbartem Mindestverbrauch in Frage kommt, sollte deshalb eine möglichst geringe Mindestabnahme vereinbaren. Hier gibt es Anbieter, die bereits einen Vertrag ab einem Jahresverbrauch von 500 Kilowattstunden abschließen. | In den meisten Tarifen beläuft sich die vertraglich vereinbarte Mindestabnahme auf 1000 Kilowattstunden. Dieser Tarif ist also lediglich etwas für Verbraucher, welche mit Sicherheit diesen jährlichen Wert übersteigen. |
Niedriger Grundpreis bei 1-Personen-Haushalt
- Die höchste Einsparung kann mit einem Tarif erzielt werden, der auf den eigenen Verbrauch abgestimmt ist. Geringverbraucher und 1-Personen-Haushalte können so beispielsweise von niedrigen Grundpreisen profitieren.
- Familien und Wohngemeinschaften mit höherem Verbrauch sollten dagegen einen Tarif mit einem besonders niedrigen Arbeitspreis (Preis pro verbrauchte Kilowattstunde) auswählen.
- Somit ist es lohnenswert, Tarife zu vergleichen und den zum individuellen Verbrauch und Wohnort passenden und kostengünstigsten Tarif in Betracht zu ziehen.
- Für Strombezieher mit einem sehr hohen Verbrauch, kann sich eine Stromflatrate rentieren. Dies wäre dann das Gegenteil zu einem grundgebührfreien Tarif.
- Bei einer Stromflatrate wird ein Pauschalpreis abgerechnet, egal wie hoch der Stromverbrauch tatsächlich ist. Doch auch hier sollten die AGBs und das Kleingedruckte aufmerksam gelesen werden.
- Oft enthalten solche Stromflatrates Maximalgrenzen und der darüber hinaus verbrauchte Strom ist sehr teuer. Stromtrarife ohne Grundgebühr und Stromflatrates gehören aktuell jedoch noch nicht zu den Regeltarifen.
Anreize zum Stromsparen
Stromtarife ohne Grundgebühr bieten aufgrund des Zahlen-nach-Verbrauch-Prinzips einen Anreiz, um Strom einzusparen. Um sich nicht generell einschränken zu müssen, gibt es einige Tipps, um den Stromverbrauch auch ohne große Mühe niedrig zu halten. Wer Glühbirnen gegen Energiesparlampen austauscht, kann hier bereits eine große Einsparung generieren.
Alte Elektrogeräte welche ausgetauscht werden müssen, sollten gegen neue Geräte mit einer Energieeffizienzklasse von mindestens A+ ersetzt werden. Dies gilt insbesondere für Großgeräte wie Kühl- und Gefrierschrank, Trockner, Spülmaschine, Ofen, Waschmaschine und TV-Geräte.
Wer sogenannte Smart-Meter verwendet, kann durch die exakte Messung des eigenen Stromverbrauchs ganz bewusst Strom sparen. Zeitschaltuhren und Steckerleisten mit einem „Off-Schalter“ erleichtern die Unterbindung des Stromkreislaufs und sparen hier noch einige Kilowattstunden ein.
Geräte im Stand-by-Modus laufen zu lassen, sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Trotzdem ist zu beachten, dass der Strompreis je verbrauchter Kilowattstunde bei Tarifen ohne Grundgebühr häufig höher ausfällt, als bei Tarifen mit erhobener Grundgebühr.
- Um den richtigen Tarif zu finden ist es notwendig, den Jahresverbrauch zu kennen. Dieser Wert ist auf der letzten Stromabrechnung zu finden.
- Außerdem ist zu beachten, dass bei einem Zusammenzug der jeweilige Stromverbrauch pro Jahr nicht lediglich zusammenzurechnen ist.
- Ein 2-Personen-Haushalt verbraucht in der Regel weniger Strom, als zwei separate 1-Personen-Haushalte. Dies liegt vor allem daran, dass viele Elektrogeräte wie TV, Herd und Ofen nun geteilt werden und nicht weiterhin einzeln genutzt werden.
- Auch die Verwendung von Leuchtmitteln verdoppelt sich in der Regel bei einem Zusammenzug nicht.
- Zusätzliche Kosten entstehen meist lediglich durch häufigeres waschen und die Verwendung eines Föhns. Zudem sollte abgeklärt werden, ob einer der Haushalte bisher einen Durchlauferhitzer benutzte und wie die Warmwasseraufbereitung im zusammengeschlossenen Haushalt abläuft.
Preisgarantien mit Vorsicht genießen
Da viele Stromanbieter am Markt konkurrieren, versuchen sich diese durch möglichst günstige Preise zu unterbieten. Hier können in Zeiten steigender Strompreise Preisgarantien auf den ersten Blick als die optimale Lösung wirken, auf den zweiten Blick sollte jedoch nach verstecken Kostenfallen gesucht werden. | Eine solche Zusage sichert den Strombeziehern für einen bestimmten Zeitraum die aktuell geltenden Konditionen. Diese sind somit vor Preissteigerungen im genannten Zeitraum geschützt und der Abschluss eines solchen Tarifs ist unter bestimmten Voraussetzungen auch empfehlenswert. |
Meist erhöhen sich die Preise nach dieser Preisgarantie jedoch so drastisch, dass die zunächst erzielte Einsparung anschließend nach der vereinbarten Zeit erhoben wird. Hier lohnt sich also entweder ein etwas höherer Tarif ohne Preisgarantie mit jährlich ähnlichen Preisen oder Tarife welche nach der Preisgarantie wieder gekündigt werden können. | Wer hier die Preise mit und ohne Preisgarantie gegenrechnet, kann sich leichter für den passenden Tarif entscheiden. |
Anbieterwechsel leicht gemacht
Wer sich nun für einen Anbieter ohne Grundgebühr entschieden hat, dem wird der Wechsel in der Regel sehr leicht gemacht. Der neue Anbieter übernimmt die Kündigung und benötigt lediglich den Namen des bisherigen Anbieters, Name und Adresse des Beziehers, die Stromzählernummer und die letzte Jahresabrechnung. Ist eine kurze Kündigungsfrist einzuhalten, sollte sich zur Sicherheit selbst um die Kündigung gekümmert werden.
Werden Fristen versäumt, so entsteht eine weitere Bindung an den alten Stromanbieter. Der Anbieterwechsel geht dann nahtlos über, es wird lediglich vor Beginn des neuen Tarifs der aktuelle Zählerstand abgefragt. Wichtige Daten des neuen Anbieters wie zum Beispiel eine Mindestlaufzeit oder die Kündigungsfrist können zusammengefasst und mit dem Vertrag abgelegt werden. Dies ermöglicht eine schnelle Übersicht im Bedarfsfall.
Was ist die Grundgebühr?
Die meisten Stromtarife setzen sich aus einer nicht nur umgangssprachlich, sondern auch von einigen Versorgern als Grundgebühr bezeichneten monatlichen Pauschale und einem Preis für die verbrauchten Kilowattstunden zusammen. Das Grundentgelt deckt neben verschiedenen Leistungen des Lieferanten auch einen Teil der vom Netzbetreiber berechneten Kosten wie die Zählermiete ab.
Obgleich bei jedem Stromliefervertrag Fixkosten anfallen, bieten einige Stromlieferanten Wahltarife ohne Grundgebühr ab. Einen Sonderfall stellen die meisten Grundversorgungstarife dar, die bei extrem geringem Verbrauch eine Klausel zur Best-Abrechnung enthalten. Bei dieser berechnet der Grundversorger dem Kunden lediglich die Zählermiete, während er die weiteren Posten der üblichen Grundgebühr erlässt.
Hinweis:
Im Gegenzug erhöht sich der Kilowattstundenpreis deutlich, bei den meisten Grundversorgern erfolgt in etwa eine Verdoppelung.
Strom ohne Grundgebühr – Tarifmodelle
Dieses Tarifmodell fast ohne Grundgebühr kommt in Grundversorgungstarifen nur zur Anwendung, wenn es für den Kunden preiswerter als die Strompreisberechnung gemäß des üblichen Tarifes ist. Das trifft auf Zähler mit extrem niedrigem Verbrauch wie beim Garagenstrom oder bei einer äußerst selten genutzten Ferienwohnung zu. Die entsprechende Berechnungsform muss der Kunde nicht beantragen, sie erfolgt automatisch im Rahmen der Rechnungslegung durch einen Grundversorger.
Auch die Wahltarife, bei denen der Stromnutzer keine Grundgebühr zu zahlen hat, sind mit einem gegenüber klassischen Tarifen desselben Versorgers erhöhten Preis je Kilowattstunde verbunden. Bei Sondertarifen gilt im Gegensatz zur Best-Abrechnung in der Grundversorgung der Grundsatz, dass keine Grundgebühr den Verzicht auf das vollständige Grundentgelt bedeutet. Der Stromkunde zahlt somit auch keine gesonderte Zählermiete.
Info:
Stattdessen rechnet der Stromlieferant die Zählerkosten ebenso wie alle weiteren Fixkosten in den Strompreis ein. Das trifft auf die gewöhnliche Vertragsgestaltung zu, bei welcher der Netzbetreiber zugleich Eigentümer des Zählers ist.
Drittes Unternehmen als Zählerbesitzer
Für den bei privaten Stromkunden extrem seltenen Fall, dass ein drittes Unternehmen neben Lieferant und Verteilnetzbetreiber die Marktrolle des Zählerbesitzers stellt, gelten besondere Regeln. Diese Vertragskonstellation erfordert die gesonderte Bezahlung der Zählerkosten an den entsprechenden Betreibers, sodass dieser Teil der monatlichen Grundkosten für den Stromvertrag zwangsläufig anfällt.
Stromtarife ohne Grundgebühr eignen sich in den meisten Fällen für Haushalte mit geringem Stromverbrauch. Sie sind deshalb vor allem für Einpersonenhaushalte ideal und können auch für Wohnungen mit zwei bis drei Bewohnern infrage kommen, wenn diese selten zuhause sind oder äußerst sparsam mit der elektrischen Energie umgehen. Der Jahresverbrauch, ab dem Stromtarife mit Grundgebühr plus Kilowattstundenpreis günstiger als Tarifmodelle ohne monatliches Grundentgelt sind, liegt je nach Anbieter zumeist zwischen 2000 und 4000 kWh.
Hinweis:
Der Verbraucher muss für seinen persönlichen Verbrauch ermitteln, ob ein Stromtarif ohne Grundgebühr günstig ist.
Wie erfolgt die Abrechnung
Eine Bestabrechnung wie bei der Grundversorgung, bei welcher der Grenzverbrauch für die preiswertere Abrechnung ohne Grundentgelt zumeist zwischen 300 und 500 kWh liegt, erfolgt bei den meisten Wahltarifen üblicherweise nicht. Die meisten Stromversorger setzen bei Tarifen ohne Grundgebühr außerhalb der Grundversorgung einen Mindeststromverbrauch von überwiegend 1000 kWh hat, da sie wenig Interesse an Stromsonderverträgen mit Kleinstabnehmern haben.
Wer im Jahr weniger als 1500 kWh Strom verbraucht, prüft beim Strompreisvergleich, ob ein gewählter Stromtarif ohne Grundgebühr dennoch preiswerter als die Grundversorgung ist.
Info:
Da die einzelne Kilowattstunde bei Stromtarifen ohne Grundgebühr mehr Geld als bei klassischen Tarifen kostet, lohnt sich das Stromsparen nach einer Entscheidung für den entsprechenden Tarif besonders. Hierzu dient die Anschaffung verbrauchsarmer Geräte ebenso wie der sparsame Umgang mit elektrischer Energie, wozu das vollständige Ausschalten der Geräte einen wesentlichen Beitrag leistet.
Tipps zum Strom ohne Grundgebühr
Stromanbieter mit oder ohne Grundgebühr
Die zunehmende Konkurrenz auf dem Energiemarkt hat dazu geführt, dass sich bei den Stromanbietern verschiedene Geschäftsmodelle etabliert haben. Für Verbraucher bietet sich hierdurch die Möglichkeit, einen für sie passenden Energieversorger zu finden. So gibt es inzwischen einige Anbieter, die auf eine Grundgebühr verzichten. Hierdurch müssen Kunden nur den Arbeitspreis pro tatsächlich verbrauchter Kilowattstunde bezahlen.
Da die Grundgebühr in der Regel jedoch der Deckung der Fixkosten des Anbieters dient, kann der Arbeitspreis pro Kilowattstunde bei einem Stromanbieter ohne Grundgebühr allerdings höher liegen, als bei einem Anbieter mit Grundgebühr. Hierdurch lohnt sich ein Wechsel zu einem Anbieter ohne Grundgebühr nicht für jeden Verbraucher.
Vorteile ohne Grundgebühr
Der grundsätzliche Vorteil beim Wechsel zu einem Stromanbieter ohne Grundgebühr liegt auf der Hand: Ohne die Grundgebühr gibt es ein großes Potenzial bei den Stromkosten zu sparen. Da eine Grundgebühr unabhängig vom jeweiligen Stromverbrauch zu bezahlen ist, kann dieser Betrag vom Verbraucher nicht beeinflusst werden. Wird dagegen allein der Arbeitspreis pro tatsächlich verbrauchter Kilowattstunde bezahlt, kann der Verbraucher dies durch das Sparen von Energie auch selbst beeinflussen.
Info:
Das bedeutet, Kunden haben die vollkommene Kontrolle über ihre endgültigen Stromkosten, indem sie Maßnahmen zum Sparen von Energie durchführen und damit die Kosten senken, ohne dass eine Grundgebühr das Sparpotenzial bremsen könnte.
Nachteile ohne Grundgebühr
Die Grundgebühr deckt für den Stromanbieter in der Regel Kosten, die unabhängig vom Verbrauch anfallen. Neben den Verwaltungskosten gehören hierzu insbesondere die Kosten für die Wartung des Stromzählers oder vom Anbieter zu entrichtende Entgelte für die Nutzung des Energienetzes. Um marktwirtschaftlich arbeiten zu können, muss der Stromversorger diese Kosten selbstverständlich auch ohne Grundgebühr abdecken können. Dies führt dazu, dass der Preis pro Kilowattstunde in der Regel höher ausfällt, wenn die Grundgebühr entfällt.
Darüber hinaus gibt es bei entsprechenden Tarifen häufig eine Mindestabnahme an Kilowattstunden, was insbesondere zusammen mit dem höheren Preis die Sparmöglichkeiten für Verbraucher mindert.
Für wen sich ein Wechsel lohnt
Die verschiedenen Vor- und Nachteile führen dazu, dass ein Stromanbieter nicht für jeden Verbraucher gleichermaßen geeignet ist. Insbesondere der höhere Preis pro Kilowattstunde kann bei einem hohen Verbrauch dazu führen, dass die Kosten bei einem Wechsel in einen entsprechenden Tarif nicht sinken, sondern sogar steigen.
Bei einem geringen Verbrauch ist es jedoch möglich, Geld durch den Wechsel zu einem Stromanbieter ohne Grundgebühr zu sparen. Dies kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn der Verbrauch nicht konstant ist, wie beispielsweise im Falle eines Ferienhauses, welches nicht ganzjährig genutzt wird.
Hinweis:
Doch auch wer die volle Kontrolle über die Kosten behalten will, profitiert von einem Tarif ohne Grundgebühr.
Alternativen zum Wechsel
Neben dem Wechsel zu einem Stromanbieter ohne Grundgebühr gibt es eine Reihe weiterer Möglichkeiten, um bei den Energiekosten zu sparen. So kann selbstverständlich der Verbrauch gesenkt werden, indem alte Geräte durch neue ersetzt werden. Aber auch wenn die Grundgebühr keine Rolle spielt, kann ein Wechsel des Anbieters durch günstigere Konditionen oder Wechselprämien lohnenswert sein.
So gibt es bei vielen Energieversorgern Boni für Neukunden. Und auch mit einer zu zahlenden Grundgebühr schwankt der Preis pro Kilowattstunde von Anbieter zu Anbieter, sodass sich ein Vergleich der Konditionen durchaus auszahlen kann.