Was sind Wärmepumpen?
Heizen mit Strom ist teuer, aber nicht, wenn Wärmepumpen dazu verwendet werden. Wärmepumpen werden immer beliebter, weil sie keine Brennmaterialien wie Erdgas oder Öl brauchen. Wärmepumpen verwenden Wärme aus dem Boden, dem Grundwasser oder der Luft. Damit wird dann geheizt oder Warmwasser produziert. Ganz ohne zusätzliche Energie funktioniert die Wärmepumpe aber auch nicht.
Inhalt
- Was sind Wärmepumpen?
- Heizstrom – Was ist das?
- Wärmepumpentarife vergleichen – Was muss beachtet werden?
- Stromverbrauch von Wärmepumpen
- Beispielrechnung für den Stromverbrauch und Stromkosten
- Verwendung der verschiedenen Energiequellen
- Zwischenfazit
- Nützliche Hinweise zu Wärmepumpenstrom
- Wie können Verbraucher einen Wechsel initiieren?
- Was wenn es beim Wechsel zu Problemen kommt?
Sie benötigt zum Betrieb auch etwas Strom. Zur Produktion von vier Kilowattstunden Heizwärme benötigt die Pumpe ca. eine Kilowattstunde Strom. Diese Art des Heizens bringt Unabhängigkeit von den fossilen Brennstoffen. Natürlich besteht aber eine gewisse Abhängigkeit von den Strompreisen.
Deshalb ist es gerade bei dieser Art zu heizen, besonders wichtig, einen guten Stromtarif zu nutzen. Dadurch lassen sich die Betriebskosten für die Wärmepumpe drastisch senken.
Wärmepumpen bestehen aus drei essenziellen Bestandteilen. Einem Außengerät, das ist der Verdampfer. Einem Innengerät, das ist der Verflüssiger und dem Kältemittel. Das Kältemittel zirkuliert zwischen dem Innengerät und dem Außengerät. Die Wärmeenergie wird so transportiert. Im Verdampfer wird das Kältemittel verdampft.
Dabei wird einer Quelle erneuerbare Energie (Erdwärme, Wasser, Luft oder Solarwärme). Im Verdichter wird das Kältemittelgas verdichtet. Die Temperatur des Gases steigt. Der Verflüssiger gibt die Wärmeenergie des Kältemittelgases an das Heizungssystem ab. Dabei wird das Kältemittel wieder in den flüssigen Zustand transformiert.
Der Druck des Kältemittels wird im Expansionsventil verringert. Das Kältemittel wird so verdampft. Der Vorgang wiederholt sich dann wieder. Der umgekehrte Vorgang dient zur Kühlung der Räume.
Heizstrom – Was ist das?
- Heizstrom ist ein besonderer Stromtarif, der es erlaubt, auch mit Strom günstig zu heizen. Fast jeder kennt die Nachstromtarife, diese werden speziell für Nachtspeicheröfen offeriert.
- Dieser ist, wie der Name schon sagt, zeitlich begrenzt. Wärmepumpen benötigen immer dann Strom, wenn Wärme erzeugt wird. Daher kommt der Nachtstrom für Wärmepumpen nicht infrage. Für diese steht der Wärmepumpenstrom zur Verfügung.
- Damit dieser Strom von den anderen im Haus verwendeten Stromarten unterschieden werden kann, steht für die Wärmepumpe ein eigener Zähler zur Verfügung. Dies bietet darüber hinaus den Vorteil, Strom von zwei verschiedenen Anbietern zu beziehen.
- Nicht jeder Anbieter offeriert auch einen günstigen Wärmepumpentarif. Diese werden meist nur von örtlichen Stromerzeugern, wie z. B. dem regionalen Stadtwerk, etc. angeboten.
- Hier rechnet es sich oft, für den restlichen Strom einen überregionalen Anbieter zu wählen.
Wärmepumpentarife vergleichen – Was muss beachtet werden?
Es ist auf alle Fälle empfehlenswert, die Tarife sowie die Anbieter zu vergleichen. Wärmestromtarife können sehr effizient auf online Tarifportalen verglichen werden. Hier werden sowohl die Vertragsbedingungen als auch die Kosten gegenübergestellt. | Ist der mögliche Anbieter ausgewählt, ist es wichtig, ein persönliches Angebot einzuholen, da die Stromerzeuger nicht in jede Straße liefern. |
Zu allererst sollte aber geprüft werden, wie schnell der alte Anbieter gekündigt und gewechselt werden kann. Die Angebote ändern sich ca. alle drei Monate. Daher ist es wichtig, dass so rasch wie möglich gewechselt wird. | Fast alle für den Vergleich notwendigen Informationen stehen auf der letzten Rechnung des alten Anbieters. |
Wird der Stromverbrauch mit einem Eintarif- oder Zweitarifzähler erfasst?
- Der Verbrauch schwankt über das Jahr ziemlich stark (Jahreszeiten, etc.). Deshalb sollte zum Vergleich der Jahresverbrauch herangezogen werden. Bei der Zweitarif-Messung müssen sowohl für den Niedertarif als auch Hochtarif Verbrauchswerte verfügbar sein.
- Für Wärmepumpenstrom gelten im Prinzip die gleichen Vertragsbedingungen wie für den Haushaltsstrom. Die einzigen Unterschiede für die Suche sind die Eingabe einer längeren Folgelaufzeit von einem Jahr und eine Kündigungsfrist von einem halben Jahr. Sonst scheinen zu wenige Suchresultate auf.
- Da Preisgarantien nicht alle notwendigen Punkte wie z. B. Steuern bei der Suche einschließen, sind diese eher kontraproduktiv (weniger Resultate). Wärmepumpen sind sogenannte steuerbare Verbrauchseinrichtungen.
- Um das Netz zu entlasten, wird dieses manchmal für bestimmte Zeiten abgeschaltet. Deshalb besteht ein gesetzlicher Anspruch auf geringere Netzentgelte und Konzessionsabgaben.
- Diesen Preisvorteil stehen nur dann zur Verfügung, wenn die zur Wärmepumpe gehörigen Zähler auch beim Netzbetreiber als solche bekannt sind. Daher ist es unerlässlich, diese Information dem Stromanbieter so rasch wie möglich mitzuteilen.
Stromverbrauch von Wärmepumpen
Der Stromverbrauch hängt sehr stark von der Wärmequelle ab. Wärmepumpen beziehen die benötigte Energie aus dem Erdreich, der Luft oder Wasser (Grundwasser). So werden bis zu 80 Prozent kostenlose Umweltenergie erzeugt. Dafür benötigt die Wärmepumpe lediglich 20 Prozent Strom als Antriebsenergie.
Die Betriebskosten sind jedoch unterschiedlich je nach Wärmequelle. Erd- und Wasser-Wärmepumpen haben einen sehr niedrigen Stromverbrauch im Vergleich zu Luft-Wärmepumpen. Beim Kauf einer Wärmepumpe sollten daher Anschaffungskosten und Betriebskosten berücksichtigt werden.
Die Betriebskosten für eine Wärmepumpe können wie folgt berechnet werden:
Heizleistung/(Jahresarbeitszahl JAZ) x Heizstunden x Wärmepumpentarif
= jährliche Stromkosten der Wärmepumpe
Beispielrechnung für den Stromverbrauch und Stromkosten
- Der jährliche Verbrauch an Erdgas beträgt 10.000 kWh. Damit werden Heizungswasser und Warmwasser für den Haushalt bereitet. Beide Bereiche brauchen unterschiedlich heißes Wasser.
- Daher ist der Energiebedarf unterschiedlich. 60 Prozent des Stromverbrauchs fallen auf die Heizung und 40 Prozent auf das Warmwasser.
- Unter Jahresarbeitszahl (JAZ) einer Wärmepumpe wird das Verhältnis der über ein Jahr ans Heiznetz abgeführte Energie zum verbrauchten Strom verstanden. Die JAZ ist gerade für Wärmepumpen essenziell.
- Diese gilt für die gesamte Heizungsanlage. Benutzerverhalten, klimatische Verhältnisse, etc. fließen ebenfalls in diese Kennzahle ein.
- Die JAZ für die Heizung bei Luftwärmepumpen beträgt 2,8, für Erdwärmpumpen 4,0 und für Wasser-Wärmepumpen 4,8. Die JAZ für Warmwasser bei Luftwärmepumpen ist 2,4, für Erdwärmepumpen 3,8 und für Wasser-Wärmepumpen 4,5.
Energieverbrauch für Wärmepumpen – Bei einer jährlichen Heizleistung von 10.000 kWh
Nimmt man eine Heizleistung von 10.000 kWh pro Jahr an, dann ergeben sich folgende Stromverbräuche je Wärmepumpe: | Für Luftwärmepumpen ergibt sich ein insgesamter Stromverbrauch für Heizung und Warmwasser. Wärmeenergie für Heizung beträgt 6.000 kWh. JAZ für Heizung beläuft sich auf 2,8. JAZ für Warmwasser beträgt 2,4. |
3.809 kWh (= 2.143 kWh + 1.666 kWh) 1.666 kWh =(4.000 kWh/2,4) 2143 kWh= (6.000 kWh/2,8) | Für Erdwärmepumpen beträgt der Stromverbrauch für Heizung und Warmwasser 2.552 kWh. 2.552 kWh (=1.500 kWh + 1.052 kWh) |
Wärmeenergie für Heizung beläuft sich auf 6.000 kWh. Die JAZ für die Heizung beträgt 4,0, für Warmwasser 3,8. Der Stromverbrauch für die Heizung ist 1.500 kWh (=6.000 kWh/4,0). Der Stromverbrauch für Warmwasser beläuft sich auf 1.052 kWh (=4.000 kWh/3,8).
Für die Wasser-Wärmepumpe ergibt sich ein Stromverbrauch für Heizung und Warmwasser von 2.138 kWh.
2138 kWh (=1.250 kWh + 888 kWh)
Die Wärmeenergie für die Heizung beträgt 6.000 kWh, für Warmwasser 4.000 kWh.
Die JAZ für die Heizung 4,8 und für Warmwasser 4,5.
1.250 kWh (= 6.000 kWh/4,8)
888 kWh (= 4.000 kWh(/4,5)
Stromkosten für Wärmepumpen
Die jährlichen gesamten Stromkosten für Luftwärmepumpen betragen 800 Euro (=3.809 kWh x 0,21 Euro).
Für Erdwärmepumpen betragen diese 535 Euro (=2.552 kWh x 0,21 Euro).
Die jährlichen gesamten Stromkosten für Wasser-Wärmepumpen belaufen sich auf 448 Euro (=2.138 kWh x 0,21 Euro).
Verwendung der verschiedenen Energiequellen
Erdwärme
Erdwärme kann sowohl zum Heizen als auch zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Die Einspeisung erfolgt zu 80 % mit Erdwärme und zu 20 % mit Elektroenergie. Erdwärme eignet sich hervorragend für Sanierungsprojekte und Neubauten von Wohnhäusern.
Luft-Luft als Energiequelle für Wärmepumpen
Luft kann zum Heizen und Kühlen verwendet werden. Die Einspeisung wird zu 80 % mit Wärme aus der Luft und zu 20 % mit Elektroenergie bewältigt. Luft als erneuerbare Energiequelle ist hervorragend für „Grüne Gebäude“, für Neubauten sowie einem Austausch veralteter Elektroheizungssysteme geeignet.
Luft-Wasser-Niedertemperatur als erneuerbare Energiequelle
Diese Form eignet sich zum Kühlen, zur Warmwasserbereitung und zum Heizen. Die Einspeisung erfolgt zu 75 % mit Wärme aus der Luft und zu 25 % mit Elektroenergie. Natürlich ist auch ein Solaranschluss möglich. Die Variante Luft-Wasser-Niedertemperatur ist besonders geeignet für „Grüne Gebäude“ und Wohnhausneubauten.
Luft-Wasser-Hochtemperatur als Energiequelle für Wärmepumpen
Diese Methode wird zum Kühlen, für die Warmwasserbereitung und zum Heizen verwendet. Eingespeist wird hier zu 65 % mit Wärme aus der Luft und zu 35 % mit Elektroenergie. Auch hier ist ein Solaranschluss möglich. Diese Variante lässt sich sehr gut an bereits vorhandene Rohrleitungssysteme und Hochtemperaturradiatoren anschließen.
Diese Methode eignet sich hervorragend für den Austausch alter Heizkessel und Sanierungsprojekte.
Die Hybridvariante
Die Hybridvariante wird zum Kühlen, für die Warmwasserbereitung und zum Heizen genutzt. Eingespeist wird aus einer optimierten Kombination aus der Luft gewonnenen Energie und Gas, je nach den jahreszeitlichen Möglichkeiten und den Energietarifen. Die Hybridvariante ist hervorragend geeignet für den Austausch alter Gaskessel und Modernisierungsprojekte.
Zwischenfazit
- Es lohnt sich auf alle Fälle, die Preise und verschiedenen Möglichkeiten zu vergleichen. Grundvoraussetzungen sind aber, dass zunächst die eigene Heiz- und Warmwassersituation, der Verbrauch sowie das Nutzerverhalten der Bewohner festgestellt wird. Was ist für den Haushalt vorrangig?
- Wo wird am meisten verbraucht? Die letzte Rechnung des derzeitigen Anbieters ist dabei sehr hilfreich. Danach sollte der alte Anbietervertrag unter die Lupe genommen und die Kündigungsfrist eruiert werden. Danach kann der Vergleich und letztlich die Auswahl getroffen werden!
- Vergleichsportale sind ebenfalls eine große Hilfe. Der Besuch des Energieberaters des örtlichen Stromanbieters wäre auch eine Möglichkeit, sich ein Bild zu machen.
Ist die Entscheidung bereits zugunsten einer der oben erwähnten Methoden gefallen und ist jemand aus dem Umkreis bekannt, der diese besitzt, lohnt sich sicher ein Besuch vor Ort. Die regelmäßige Wartung garantiert auch hier eine Langlebigkeit der Anlage, egal welches Modell ausgesucht wird.
Die Reinigung sollte ein Mal jährlich durchgeführt werden. Gebrauchte, überprüfte Wärmepumpen leisten auch weiterhin gute Dienste und sind gerade im privaten Bereich sehr zu empfehlen.
Nützliche Hinweise zu Wärmepumpenstrom
Einen günstigen Anbieter für Wärmepumpenstrom finden
Der Wechsel in einen Wärmepumpenstromtarif läuft im Prinzip genau so ab, wie bei herkömmlichen Stromtarifen. Der Nutzer braucht darüber hinaus weitere Informationen, um den passenden Tarif zu finden. Hierbei spielt die Zählerart eine wichtige Rolle. Die Messung des Stromverbrauchs einer Wärmepumpe erfolgt grundsätzlich mit einem eigenen Zähler.
Der Haushaltsstrom wird separat gemessen. Zur Verfügung stehen dabei ein Ein- sowie ein Zweittarifzähler. Beim Wechsel ist es deshalb wichtig, korrekte Angaben zu machen. Falls schon einmal eine Rechnung für den Verbrauch von Wärmepumpenstrom gestellt wurde, befinden sich dort alle erforderlichen Informationen.
Auch dem Jahresverbrauch kommt eine tragende Rolle zu. Dieser ist wichtig, weil der Bedarf in Abhängigkeit von der Jahreszeit starken Schwankungen unterlegen ist. Erfolgt eine Zweitarifmessung, müssen Verbraucher die Werte für den Niedertarif und den Hochtarif angeben.
Eine Hochrechnung, die auf der Grundlage von Teilabrechnungen ermittelt wird, ist bei dem Verbrauch von Wärmepumpenstrom etwas schwieriger und nicht so unkompliziert wie bei Nachtspeicherheizungen, Öl- oder Gasheizungen.
Tarifbedingungen beachten und miteinander vergleichen
Bei der Suche nach dem passenden Tarif für Wärmepumpenstrom müssen dieselben Faktoren beachtet werden, wie bei normalen Stromtarifen. Es gibt jedoch drei weitere Punkte, die hinzukommen. Verbraucher möchten selbstverständlich Tarife mit optimalen Laufzeiten und für sie passende Kündigungsfristen finden.
Der Wärmestrompumpenmarkt ist jedoch viel kleiner als der herkömmliche Strommarkt, sodass hier die Auswahl längst noch nicht so groß ist. Daher ist das nicht in allen Regionen Deutschlands möglich, einen Tarif mit optimalen Bedingungen zu finden. Trotzdem sollten Verbraucher auf Tarife achten, deren Laufzeit so kurz wie möglich ist.
Es ist nicht sinnvoll, nur nach Tarifen zu suchen, die eine Preisgarantie beinhalten. Das reduziert die Auswahl nochmals deutlich. Möglich ist es aber, dass günstige Tarife inklusive Preisgarantie in die engere Auswahl kommen. Dann ist es für Verbraucher empfehlenswert, sich für diesen zu entscheiden.
Bei allen Anbietern, die für Verbraucher infrage kommen, sollten Angebote eingeholt werden, und zwar am besten persönlich. Die meisten Stromanbieter stellen auf ihrer Website einen Tarifrechner zur Verfügung, mit dem auf der Basis der Postleitzahl ermittelt werden kann, ob diese Stromversorgung möglich ist, allerdings entscheidet beim Wärmepumpenstrom nicht ausschließlich die Postleitzahl. Vielmehr zählt die exakte Wohnanschrift. Daher ist das Ergebnis eines Online-Rechners nicht genau genug und kann irreführend sein.
Wann lohnt es sich nicht zwangsläufig, einen eigenen Wärmepumpenzähler zu installieren?
- Wenn Wärmepumpen wenig Strom verbrauchen, da sie besonders effektiv arbeiten, ist es womöglich günstiger, den Wärmepumpenstrom zusammen mit dem herkömmlichen Strom per normalen Stromzähler zu ermitteln.
- Hier ist zwar der Arbeitspreis für den herkömmlichen Strom höher als der Wärmepumpenstrom, dafür müssen Verbraucher aber keinen Grundpreis für einen weiteren Zähler entrichten.
- Aktuell ist es so, dass die Stromanbieter kein Problem damit haben, den Wärmepumpenstrom gemeinsam per normalem Stromzähler abzurechnen.
- Das liegt daran, dass Wärmepumpen keiner Genehmigung vom Anbieter bedürfen und auch nicht angemeldet werden müssen.
- Da sich die Bedingungen des Marktes jedoch permanent ändern können, ist es ratsam, bei Neubauten auch im Nachhinein einen getrennten Stromzähler zu installieren.
- Die Tarifbedingungen für günstige Strompreise hängen nicht nur vom Wettbewerb der verschiedenen Anbieter, sondern auch von den Anbietern, die sich vor Ort befinden.
- Deshalb kann das Sparpotenzial von Region zu Region deutlich variieren. Es empfiehlt sich deshalb genau hinzuschauen und die Tarife auf Herz und Nieren zu prüfen.
Wann ist es empfehlenswert, einen Vertrag für Wärmepumpenstrom abzuschließen?
Ob es sich lohnt, einen besonderen Vertrag für Wärmepumpenstrom abzuschließen, sollte im Vorfeld abgeklärt werden. Daher sollten Verbraucher berechnen, wie hoch die Stromkosten bei den verschiedenen Anbietern jeweils sind. Dazu müssen herkömmlicher Strom und Wärmepumpenstrom gemeinsam gemessen werden. Eine Alternative ist, auch zwei separate Tarife zu verwenden.
Es hat sich ergeben, dass in den meisten Orten Deutschland bei einem Wärmepumpenstromverbrauch in Höhe von 6.000 Kilowattstunden Sparpotenzial vorhanden ist, sofern der Verbrauch des Wärmestroms einzeln gemessen wird und der Verbraucher einen separaten Wärmestromvertrag abgeschlossen hat.
Wer seinen persönlichen Wärmepumpenstromverbrauch ermitteln möchte, kann das im Grunde auf recht einfache Weise tun. Bleiben wir beim Verbrauch von 6.000 Kilowattstunden. Diese Zahl muss durch die Jahresarbeitszahl geteilt werden. So wird das Ergebnis in Bezug auf die Kilowattstunde ermittelt, die ein Verbraucher vom Stromnetz erhalten sollte.
Eine Beispielrechnung: Der Stromverbrauch zum Erzeugen von Warmwasser liegt bei 5.000 Kilowattstunden und wird durch die Jahresarbeitszahl von 2,4 geteilt. Das ergibt 2.083 Kilowattstunden. Der Stromverbrauch für die Heizung liegt ebenfalls bei 5.000 Kilowattstunden und wird durch 2,8 geteilt. Daraus ergeben sich 1.785 Kilowattstunden. Beide Werte zusammengezählt, ergeben insgesamt einen Verbrauch von 3.868 Kilowattstunden.
Wie können Verbraucher einen Wechsel initiieren?
Sobald Verbraucher einen Tarif gefunden haben, der ihren Anforderungen entspricht, können sie über das jeweilige Portal im Internet einen Vertrag abschließen. Möglich ist es aber auch, sich direkt an den Anbieter zu wenden. Er wird für den Verbraucher im Anschluss den alten Stromvertrag kündigen. Alternativ dazu können Verbraucher ihren bestehenden Vertrag selbstständig kündigen.
Es kommt mit dem neuen Anbieter erst zum Vertragsabschluss, sobald er der Belieferung zu einem genauen Termin bestätigt. Der komplette Vorgang des Wechsels dauert etwa vierzehn Tage, dann sollte er abgeschlossen sein. Doch auch, wenn es am besagten Termin noch nicht zu einem Wechsel gekommen ist, beziehen Verbraucher weiterhin Strom, denn in diesem Fall erhalten Sie Strom vom Grundversorger.
Das ist zum Beispiel möglich, wenn der neue Anbieter noch nicht in der Lage ist, zu liefern. Dieser Prozess nennt sich Ersatzversorgung. Er findet statt, bis der neue Versorger mit der Lieferung beginnt.
Während der Laufzeit des Vertrages haben Verbraucher dieselben Pflichten und Rechte, die auch im Hinblick auf den Haushaltsstrom gelten. Falls der Anbieter die Preise erhöht, können sie von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Die herkömmliche Kündigungsfrist muss dann nicht mehr eingehalten werden.
Was wenn es beim Wechsel zu Problemen kommt?
Es kommt häufiger als gedacht vor, dass es beim Wechsel zu einem Anbieter für Wärmepumpenstrom zu Problemen kommt. Oft ist es so, dass die Verbraucher nicht zu dem Preis beliefert werden, der ihm beim Vergleich berechnet wurde. Das hat in der Regel zwei Gründe. Zum einen kann es sein, dass ein Tarif ausgewählt wurde, jedoch kein separater Zähler für die Wärmepumpe vorhanden ist.
Zum anderen ist es möglich, dass ein Tarif ausgewählt wurde, ein separater Wärmepumpenzähler zwar vorhanden ist, die Wärmepumpe sich jedoch nicht steuern lässt.
Bei beiden Szenarien gibt es keine vergünstigten Netzentgelte. Der neue Anbieter wird davon in Kenntnis gesetzt, sobald er sich mit dem alten Netzbetreiber in Verbindung setzt. Daraus resultiert, dass der günstigere Preis aus dem Angebot nicht umgesetzt werden kann. Verringerte und volle Entgelte unterscheiden sich durchschnittlich gesehen um fünf Cent je Kilowattstunde.
Dann kann es sein, dass der neue Anbieter den Verbraucher ablehnt. Eine Anpassung der Konditionen ist aber ebenfalls möglich, sodass der Verbraucher ein weiteres Angebot mit neu berechneten Preisen erhält. Selbstverständlich darf er es ablehnen, wenn ihm die Zahlen und Preise nicht zusagen. Vorher sollte er dringend abklären, ob der Vertrag mit dem alten Anbieter noch besteht oder ob er schon gekündigt wurde.