Muss das wirklich sein?
Beinah 40 Prozent der deutschen Bankkunden ärgern sich über die Höhe der anfallenden Kontoführungsgebühren für ihr laufendes Girokonto. Zurecht fragen viele Kunden bei ihren Banken nach und möchten die Gründe für die anfallenden Gebühren erfahren. Diese wiederum führen unterschiedliche Gründe für die hohen Kontoführungsgebühren an.
Die Banken argumentieren, die Kosten für die Verwaltung und Führung der Girokonten seien ohnehin schon immer mit Hohen Kosten verbunden gewesen. Die derzeit vorherrschende Niedrigzinslage verschärfe die Lage nun noch zusätzlich, da Einnahmen, die über viele Jahre als garantiert galten, nun aus der Sicht der Banken wegfielen.
Die Konsequenz ist, dass die meisten regionalen und lokalen Banken ihre Dienstleistungen nicht mehr kostenfrei anbieten und durch das Verlangen von Kontoführungsgebühren wegfallende Einnahmen nun zu kompensieren versuchen. Zweifelsohne geschieht dies zum Leidwesen der langjährigen treuen Kundinnen und Kunden, die vielerorts die Bank wechseln, um bessere Konditionen zu erhalten. Denn in der Tat gibt es auch noch immer Banken, die von ihren Kunden keine Kontoführungsgebühren verlangen.
Auch wenn Banken, die ihren Kundinnen und Kunden ein Konto kostenfrei zur Verfügung stellen, mehr und mehr zu einer Rarität werden, gibt es sie noch immer – die kostenfreien Konten. Wer sich für ein kostenfreies Konto entscheidet, der muss allerdings im Bereich der Bankleistungen, die vorher als selbstverständlich galten, einige Abstriche machen.
Kontoführungsgebühren und Finanzdienstleistungen
Kontoführungsgebühren werden von den Kundinnen und Kunden der Banken als Ärgernis empfunden. Durch die Erhebung der Kontoführungsgebühren finanzieren die Banken jedoch ein großes Leistungspaket, das den Kunden zuteil wird und von dem letztere durchaus profitieren können.
Kunden nutzen beispielsweise kostenlos die zur Verfügung stehenden Geldautomaten der Banken. Auch Kooperationsgemeinschaften wie zum Beispiel die Cash-Group, die Bargeld bankübergreifend kostenfrei verfügbar machen, werden durch die von den Kunden entrichteten Gebühren finanziert und möglich gemacht.
Weitere durch die Kontoführungsgebühren finanzierte Servicedienstleistungen sind die kostenlose Bereitstellung und Wartung des Online Bankings, das über aufwändige Software und Systeme gesichert werden muss.
Viele Banken ermöglichen darüber hinaus kostenlose Belegschaft Überweisungen. Daueraufträge können in den Systemen der Banken eingepflegt und organisiert werden. Bei den meisten Banken inkludieren die Kontoführungsgebühren auch den Kartenservice. Dies bedeutet: Den Kunden steht eine bankeigene, kontospezifische Maestrokarte zur Verfügung, über die an allen nationalen und internationalen Geldautomaten ausgezahlt bzw. an den bankeigenen Geldautomaten Geld eingezahlt werden kann.
Eine Kreditkarte ist bei vielen Banken ein zusätzliches Finanzprodukt, das mit gesonderten Jahresgebühren verbunden ist. Nur wenige Banken offerieren eine kostenlose Kreditkarte, die durch die Entrichtung der Kontoführungsgebühren mitfinanziert wird.
Konto ohne Kontoführungsgebühren eröffnen
Ja es gibt sie noch: Konten ohne Kontoführungsgebühren. Wer keinen eigenen Ansprechpartner bei der regionalen Bank benötigt, der kann auf das Angebot der Direktbanken zurückgreifen und ein Direktkonto eröffnen, für das keine monatlichen Kontoführungsgebühren fällig werden.
Interessenten für ein Konto ohne Kontoführungsgebühren sollten jedoch wissen: Der Service der Direktbanken unterschiedet sich von dem Serviceangebot der regionalen Banken merkbar. So stehen beispielsweise keine bankeigenen Geldautomaten zur Verfügung, die Einzahlungen auf das eigene Konto ermöglichen. Das Abheben von Bargeld kann je nach Betreiber des Geldautomaten mit weiteren Gebühren verbunden sein.
Wer nicht aufpasst und die geltenden Konditionen beachtet, kann schnell bis zu 5 Euro an Gebühren für einen einmaligen Abhebevorgang entrichten. Dies gilt insbesondere für Geldabhebungen von internationalen, privat betriebenen Geldautomaten.
Konto ohne Kontoführungsgebühren: Kartengebühren vergleichen
Banken, die keine Kontoführungsgebühren von ihren Kundinnen und Kunden berechnen, erheben aber ggf. andere Gebühren. Als Kunde ist es daher ratsam, zunächst einen Blick auf die Gebührensatzung der neuen Bank zu werfen und zu prüfen, ob nicht ggf. andere Gebühren im laufenden Geschäftsjahr entstehen, die die klassischen Kontoführungsgebühren vielleicht sogar übersteigen.
Einige Banken, die keine Kontoführungsgebühren erheben, berechnen beispielsweise eine jährliche Gebühr für die Nutzung der Karte. Die Kartengebühren liegen in den meisten Fällen zwischen 5 und 15 Euro im Jahr. Verliert ein Kunde die Karte und muss eine neue Karte ausgestellt werden, ist dieser Vorgang ggf. erneut gebührenpflichtig. Gleiches trifft auf etwaige Sperr- und Entsperrprozesse bei Kartenverlust zu.
Ebenfalls sollten die Gebühren für das alltägliche Bankgeschäft wie zum Beispiel Überweisungen verglichen werden. Wer täglich mehrere Überweisungen ausführt, sollte zunächst erfragen, ob es ein festgelegtes Überweisungslimit gibt, nach dessen Erreichen jede weitere Überweisung mit weiteren Gebühren verbunden ist.
Unterschiedliche Kontomodelle mit unterschiedlichen Kontoführungsgebühren
Konto ist nicht gleich Konto und Kontoführungsgebühren sind nicht gleich Kontoführungsgebühren. Da viele Banken die Abwanderung ihrer Kundinnen und Kunden aufgrund kürzlich eingeführter Kontoführungsgebühren verhindern möchten, bieten sie ihren Klienten unterschiedliche Kontomodelle, bei denen die Höhe der Kontoführungsgebühren gestaffelt ist.
Die Basisvariante der Konten ist dabei insbesondere für den Durchschnittsbürger und den alltäglichen Bedarf ausgelegt. Die Kontogebühren liegen bei den meisten Angeboten deutlich unter 5 Euro pro Monat. Jedoch dürfen die Kundinnen und Kunden auch keinen extravaganten Service erwarten.
So sind die Kontonutzung und der Service ausschließlich auf den Onlinebereich beschränkt. Einen persönlichen Ansprechpartner gibt es vor Ort nicht. Wer ein Mehr an Service benötigt, der kann diesen im Rahmen alternativer Kontomodelle erhalten. Letztere Kontomodelle zeichnen sich allerdings durch höhere Kontoführungsgebühren aus, die die Banken mit einem erhöhten Servicekomfort rechtfertigen.
Wer ein Konto gänzlich ohne Kontoführungsgebühren sucht, der sollte trotzdem bei seiner Bank nachfragen, ob ebenfalls Kontomodelle verfügbar sind, bei denen keine Kontoführungsgebühren anfallen. So können sich die Kunden mit etwas Glück ein Kontowechsel nur aufgrund anfallender Kontoführungsgebühren, die vermieden werden sollen, ersparen.
Gehaltseingang kann über Kontoführungsgebühren entscheiden
Die meisten Kontomodelle der Kreditinstitute sind nicht starr. Auch was das Vorhandensein und die Höhe der Kontoführungsgebühren angeht, haben viele Kunden die Möglichkeit, die unbeliebten Gebühren zu vermeiden, indem sie sich für Finanzprodukte zu entscheiden, bei denen keine Kontoführungsgebühren zu entrichten sind.
Mehrere Kreditinstitute machen die Höhe oder auch die generelle Berechnung von Kontoführungsgebühren von dem Geldeingang ihrer Kunden abhängig. Ab einer festgelegten Gehaltsgrenze, die monatlich auf das Konto des Kunden eingeht, werden letzteren die Kontoführungsgebühren erlassen.
Eine große deutsche Bank legt die Gehaltsgrenze, die eine kostenlose Kontoführung ermöglicht, derzeit bei 3.000 Euro monatlich fest. Bei der eingehenden Zahlung muss es sich allerdings nachweislich um eine Gehaltszahlung handeln, die monatlich auf dem Konto der Kunden eingeht.
Überweisungen und Umbuchungen von einem vorhandenen Zweitkonto werden nicht als Zahlungseingang bzw. Gehaltszahlung gewertet. Bei anderen Banken können ggf. andere Regelungen bestehen, die aber schnell und einfach durch eine Anfrage bei der Bank geklärt werden können.
Keine Kontoführungsgebühren für Studenten
Die Banken sind sehr an den Studierenden und Auszubildenden interessiert. Schließlich möchte man letztere als Kunden für die Zukunft gewinnen. Studierende und Auszubildende erhalten ebenso wie Schülerinnen und Schüler in der Regel Sonderkonditionen, die für den Zeitraum der Ausbildung bzw. für den Zeitraum des Studiums von der Entrichtung der obligatorischen Kontoführungsgebühren befreien.
Der Nachweis eines regelmäßigen Gehaltseingangs in bestimmter Höhe ist in diesen Fällen in der Regel nicht notwendig. Die Sonderkonditionen für Studenten und Auszubildende werden von den Banken seit neustem nur noch bis zu einer intern festgelegten Altersgrenze gewährt. So möchte man vermeiden, dass eingeschriebene Dauerstudenten unberechtigterweise die Kontoführungsgebühren umgehen. Die Altersgrenze liegt bei den meisten Banken zwischen 25 und 30 Jahren.
Wer studentische Sonderkonditionen nutzen möchte, der muss der Bank in regelmäßigen Abständen einen gültigen Immatrikulationsnachweis für das aktuelle Semester einreichen.
5 Tipps: Kontoführungsgebühren bei den Banken
1. Tipp: Sonderkonditionen prüfen
Studierende und Studenten sind eine Personengruppe, die Sonderkonditionen genießt und bei den meisten Kreditinstituten von den Kontoführungsgebühren befreit werden. Ggf. gibt es aber auch für andere Personengruppen Sonderkonditionen.
Wer beispielsweise ein neues Konto bei einer Bank eröffnet, erhält nicht selten für die ersten Jahre als neuer Kunde besondere Konditionen, die ebenfalls von den Kontoführungsgebühren befreien können.
Aber auch Prämien oder Startguthaben und Gutschriften sind gängige Vergünstigungen, mit denen sich die Banken und Sparkassen bei ihren neuen Kundinnen und Kunden erkenntlich zeigen.
2. Tipp: Gehaltseingang berechtigt ggf. zur Befreiung von den Kontoführungsgebühren
Wer einen hohen Gehaltseingang zu verzeichnen hat, der kann sich bei seiner Bank ggf. von den anfallenden Kontoführungsgebühren befreien lassen. Einige Banken legen allerdings Gehaltsgrenzen fest. Werden diese übertroffen, können Kunden von den Kontoführungsgebühren befreit werden.
Ggf. sollte vorab geklärt werden, ob es sich bei dem für die Sonderkonditionen qualifizierenden Geldeingang nachweislich um eine Gehaltszahlung durch den Arbeitgeber handeln muss.
3. Tipp: Angebot der Direktbanken vergleichen
Wer keinen Service benötigt und auf lokale Bankautomaten zum Abheben und Einzahlen von Bargeld verzichten kann, der sollte sich bei den Angeboten der Direktbanken umschauen. Die Direktbanken bieten ihren Service in der Regel nur online an.
Wenn keine weiteren Leistungen der Bank durch die Kunden in Anspruch genommen werden, bieten die Angebote der Direktbanken oft eine attraktive Alternative, die mit keinen Kontoführungsgebühren verbunden ist. Auch eine kostenlose Konto- bzw. Kreditkarte ist zumeist inkludiert, ohne dass weitere Kartengebühren pro Geschäftsjahr anfallen.
Häufiges Problem bei den Direktbanken: Wer einen direkten und persönlichen Bankberater für Fragen benötigt, der wird bei den Direktbanken nicht fündig. Die in Deutschland bekannten Direktbanken haben nur wenige Filialen, die oft sogar mehrere Autostunden Fahrt entfernt sind.
4. Tipp: Unterschiedliche Angebotsstaffelungen der Banken einsehen
Eine Bank hat in der heutigen Zeit zumeist nicht nur ein einziges Kontomodell im Angebot. Es lohnt sich nachzufragen, ob die Banken ggf. auch ein Kontomodell im Portfolio haben, bei dem keine Kontoführungsgebühren fällig werden. So kann unter Umständen ein Bankwechsel überflüssig werden.
Experten raten, immer auch die anderen anfallenden Gebühren der Banken vorab zu vergleichen, da einige Kreditinstitute die unbeliebten Kontoführungsgebühren in Form von anderen anfallenden Gebühren auf die Kundinnen und Kunden umlegen.
5. Tipp: Kontoführungsgebühren bei gemeinnützigen Banken sparen
Viele Banken verfügen über ihr eigenes Profil. So gibt es vielerorts zum Beispiel Banken, die sich ökologischem und nachhaltigem Handeln verschrieben haben. Andere Banken wiederum unterstützen kirchliche, soziale und karitative Zwecke.
Banken mit sozialem oder umweltökologischem Schwerpunkt bieten zumeist keine besonderen Zinsen und haben kein großes Produktportfolio inpetto, wie es die Marktführer vorzuweisen haben. Wer Kunde wird, kann aber in den Genuss einer kundenfreundlichen Gebührensatzung kommen. Auch die Kontoführungsgebühren können bei ausgewiesenen Kontomodellen erlassen werden.
Die meisten Kreditinstitute erheben auf Girokonten eine Kontoführungsgebühr. Diese soll der Bank zum Ausgleich der Verwaltungskosten, welche ihr bei der Eröffnung und dem Betrieb eines Girokontos entstehen, dienen. In der Regel richtet sich die Höhe der Kontoführungsgebühr nach den angebotenen Leistungen und können je nach Kreditinstitut unterschiedlich hoch ausfallen.
Es gibt heutzutage auch Banken, welche Girokonten, die von Kontoführungsgebühren befreit sind anbieten. Diese sind jedoch häufig an besonderen Bedingungen gebunden, damit sie auch wirklich kostenfrei bleiben.
Wozu werden Kontoführungsgebühren erhoben?
Mithilfe von Kontoführungsgebühren werden alle anfallenden Kosten gedeckt. Darunter fallen sowohl große Posten, wie Pachten von Filialen, Reparaturen und Wartungen von Geldautomaten und Gehälter von Personal, als auch kleinere Posten, wie Papier für Kontoauszüge, Porto für Geschäftsbriefe und andere Büroartikel, welche sich besonders bei großen Konzernen, wie es Banken zu meist sind, schnell zu hohen Summen addieren können.
Wann werden Kontoführungsgebühren abgebucht und wie hoch fallen diese aus?
Die Kontoführungsgebühren werden von den Banken als monatlicher Betrag abgerechnet. Es gibt jedoch auch Modelle, bei denen jeder einzelne Buchungsposten berechnet wird. In Deutschland dürfen jedoch keine Gebühren für Leistungen zu den Banken gesetzlich verpflichtet sind erheben.
So müssen jeden Monat mindestens fünf Buchungsvorgänge gebührenfrei angeboten werden. Da immer noch viele Banken versuchen dies zu umgehen, setzen sich Verbraucherschützer immer mehr für die Einhaltung dieser Rechte, vor Gericht, ein.
Die monatlichen Kontoführungsgebühren können stark variieren und reichen von 1,50 € bis zu zehn Euro pro Monat für Girokonten.
Zusatzgebühren
Die häufigsten Zusatzgebühren müssen gewerbliche Bankkunden zahlen, dabei Ihnen zu meist viel Bargeldeinzahlungen getätigt werden, regelmäßig Bargeld in Form von Kleingeld abgeholt wird oder sogenannter Nachttresore auch zu später Stunde auf gesucht werden.
Des weiteren Zahlen sowohl private Kunden als auch geschäftliche Kunden für die Einrichtung, Löschung und Änderung von Daueraufträgen separate Kontoführungsgebühren. Auch für die Abhebung von Bargeld wird häufig eine separate Gebühr fällig, da es sich hierbei um eine Sonderdienstleistung handelt.
Gebühren für Kreditkarten
EC-Karten und Kreditkarten können schon in der regulären Kontoführungsgebühr enthalten sein, müssen dies allerdings nicht sein. So können sich auch hier jährlich kleinere Summen anhäufen.
Natürlich dient die Kontoführungsgebühr zur Gewinnmaximierung, was jedoch nie von den Betroffenen Banken offen zugegeben wird.
Sind auch Tagesgeldkonten von der Kontoführungsgebühr betroffen?
In der Regel zahlen Bankkunden für Tagesgeldkonten keine extra Kontoführungsgebühr. Allerdings kann sich dies bei sogenannten Kombiprodukten schon ganz anders aussehen. Es ist dennoch notwendig sich im Vorfeld über mögliche extra Kosten zu informieren, um nicht böse überrascht zu werden.
Sind Kontoführungsgebühren steuerlich absetzbar?
Kontoführungsgebühren, welche einem Arbeitnehmer für ein Girokonto entstehen können als Werbungskosten mit 16,00 € pauschal abgesetzt werden. Die wirklich entstanden Kosten müssen nicht nachgewiesen werden.
Die Kontoführungsgebühren eines Unternehmers, welcher sein Geschäftskonto ausschließlich für geschäftliche Überweisungen oder Abhebungen nutzt, können alle Kontoführungsgebühren komplett als gewinn mindernde Betriebskosten angegeben werden. Der gesamte Betrag ist also steuerlich absetzbar. Bei einem Mischkonto wird nur ein geschätzter, betrieblicher Anteil erstattet.
Gebühren bei Kapitalanlage
Kontoführungsgebühren von Kapitalanlegern können seit dem Jahre 2009 nicht mehr geltend gemacht werden.
Auch wenn es sich bei Kontoführungsgebühren um kleinere monatliche Summen handelt, ist es ratsam diese bei der nächsten Steuererklärung geltend zu machen.
Sich einfach vor Augen zu führen, dass es sich hierbei um bares Geld, welches verloren geht, handelt. Dürfte vielen von uns die Augen öffnen. Schließlich kann sich hier mit der Zeit eine ordentliche Summe zusammen sammeln, welche normalerweise liegen bleiben würde.
Kritik an Banken, welche Kontoführungsgebühren erheben
Der Stiftung Warentest zufolge sind die verlangten Kontoführungsgebühren viel zu hoch. Insbesondere Extragebühren, die für das Abheben von Bargeld nach den Geschäftszeiten, oder für das Einreichen von Überweisungen am Schalter verlangt werfen seien mit unter unverschämt.
Gerade bei Letzteren haben viele ältere Bankkunden einen klaren Nachteil, da diese oft nicht in der Lage dazu sind Überweisungen online zu tätigen. Abgesehen davon sind die Kontoführungsgebühren viel zu unübersichtlich einen Durchblick darüber, was genau mit einem wie hohen Anteil berechnet wird, kann nur selten nachvollzogen werden.
Tipps zum Thema Kontoführungsgebühren
Ein kostenloses Girokonto ist nicht gleich ein kostenloses Girokonto
Dass man sich alle Verträge vor dem Unterzeichnen genauer anschauen sollte, dürfte längst kein Geheimnis mehr sein. Dies gilt besonders bei einer Eröffnung von einem Konto. Hier können schon einige Kostenfallen aufgedeckt werden.
Sollte beim aufmerksamen lesen auffallen, dass bewusst ein oder mehrere Kostenpunkte verheimlicht worden ist dies ein guter Grund, um sich eine andere Bank zu suchen. Konkrete Fragen zu versteckten Kosten können als kleine Vertrauenstests eingesetzt werden, um die Ehrlichkeit der Berater zu überprüfen.
Internet zum Vergleichen nutzen
Es gibt viele hilfreiche Seiten im Internet, welche innerhalb weniger Sekunden die günstigsten Angebote herausfiltern und so eine Menge Zeit für Recherche ersparen. Oft gibt es auch direkte Verlinkungen zu Bewertungsportalen, bei welchen versteckte Kosten schon im Vorfeld aufgedeckt werden.
Für viele kann es auch hilfreich sein sich eine Excel Tabelle mit allen Vor- und Nachteilen zu erstellen. Hierdurch kann auf einem Blick erörtert werden, welches Kreditinstitut die passende Angebote hat und bei welchem Kreditinstitut letztendlich Geld für nicht genutzte Dienstleistung bezahlt werden müsste.
Tarife anpassen und Geld sparen
Mit einer Selbstüberprüfung der aktuellen, eigenen Kontoführungsgebühren und einer anschließenden Tarifanpassung können mit Sicherheit einige Euro im Monat gespart werden. Auch hier ist es ratsam sich eine Excel Tabelle mit allen wichtigen Kostenfaktoren zu erstellen.
Ein Beratungstermin bei seiner aktuellen Bank gibt häufig Aufschluss über neue Optionen. Die Kundenberater kennen die finanzielle Lage und die wirklich benötigten Dienstleistungen.
Erscheint der zugeteilte Berater nicht kompetent oder nur an seinem eigenen Geldbeutel interessiert, so sollte ein anderer Berater hinzugezogen werden.
Kontoüberziehungen vermeiden und aus anderen Ressourcen Hilfe beziehen
Wer häufig Überziehungskredite in Anspruch nimmt, verliert mit der Zeit einiges an kostbarem Geld. Gerade bei höheren Summen ist es leicht große Beträge an Schulden anzuhäufen. Besser ist es sich bei Freunden oder Verwandten Geld zu leihen oder Dinge, welche nicht mehr benötigt werden zu verkaufen, statt sich teuer das Geld bei seiner Bank zu borgen.
Sollte eine Überziehung des Kontos nicht anwendbar sein, so sollte wirklich nur die benötigte Summe abgehoben werden und nicht noch zusätzliches Geld, um sich selbst schöne, aber nicht überlebenswichtige Dinge zu kaufen, da die Zinsen und somit die anfallenden Gebühren sehr hoch sind und nur extrem schwer wieder zurückzahlbar sind.
Es ist also sinnvoller sich ein kleines finanzielles Polster zu ersparen, um diesen unnötigen Kosten zu entgehen.
Mit der digitalen Welt gehen
Viele Kontogebühren werden für analoge Dienstleistungen verlangt. Das Einlösen von Schecks, das Einreichen von Überweisungen am Schalter und selbst das Beziehen von Kontoauszügen ist in einem großen Teil der Kreditinstitute nicht mehr gebührenfrei in der Filiale zu erledigen.
Die Banken wollen ihre Kunden dazu bewegen immer mehr im Internet abzuarbeiten, ohne dabei die Hilfe von kostenintensiven Mitarbeitern in Anspruch zu nehmen. Online Banking soll den Banken eine finanzielle Entlastung und somit eine höhere Gewinnspanne und den Bankkunden bequemes verwalten ihres Geldes, auch von zu Hause aus ermöglichen.
Außerdem wird durch die Digitalisierung der Finanzen die Umwelt zum Beispiel durch gespartes Papier oder Abgas von Autos für die Hin- und Rückfahrt.
Fazit
Nicht alle Girokonten kosten etwas. Jedoch werden immer mehr von ihnen kostenpflichtig. Viele Kontoführungsgebühren verstecken sich hinter anderen Formulierungen und sind daher nicht leicht als solche zu identifizieren. Daher sollte vor Vertragsunterzeichnung nach möglichen Kosten geforscht werden, um am Ende nicht als Verlierer dazustehen.
Auch die Nutzung von Internet Tools und Online Banking kann einen Großteil der Kosten senken.

Jan
- Studierter Magister
- über 10 Jahre Betreiber von Finanzportalen
- über 10 Jahre als Unternehmer
- Jahre lang Teamleiter im E-Commerce Bereich bei einem Konzern
Zur Über Uns Seite
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